Schollen
(Seeschollen
, Flach-, Plattfisch, Seitenschwimmer, Pleuronectoides Flem.,
Weichflosser), Raubfische mit trefflichem
Fleisch, stark zusammengedrücktem, sehr hohem, fast scheibenartigem Körper, unsymmetrischem
Kopfe und Augen nur auf einer Seite, obere Körperseite wie der Meeresboden gefärbt, dunkel schmutzig, untere oder Bauchseite
farblos, zuweilen gefleckt, Rücken- und Bauchflosse sehr lang, ungeteilt. Meist liegen die S. gesellig
im schlammigen, flachen Meeresgrund, mit Sand bedeckt, auf einer Seite oder schwimmen mit der Augenseite nach oben; ihre
Färbung verändert sich, der Umgebung entsprechend; seltner finden sie sich in den Flußmündungen und flußaufwärts. Meist
gehören sie den gemäßigten Zonen an.
Dahin gehören: die Flunder oder Flunker, auch Teerbutt genannt (Pleuronectus flessus L.), von der französischen Küste bis Irland und in der Ostsee und in den größern Flüssen von Deutschland bis nach England, 30 cm lang, bis 3 kg schwer, graubraun mit dunklen Flecken (vgl. Flunder);
die gemeine Scholle, der Goldbutt oder das Platteisen (P. platessa L.), 50 cm lang, 9 kg schwer, braun, grau, gemarmelt, gelb gefleckt, gelb- und grünlich weiß auf der Blindseite, von Frankreich bis Irland und in der Ostsee, rautenförmig, in großen Mengen frisch und geräuchert versendet und verbraucht;
die Heilbutte (Hippoglossus Cuv.), mit schmälerm gestreckterm Leib, der Heiligbutt, Riesenscholle (H. vulgaris Flem.), bis 2 m lang und 5 Ztr. schwer, im hohen Norden, wichtig für die Nordländer; die Butte (Rhombus Gthr.), mit dem breitesten Körper.
Der Steinbutt
, Turbot (R. maximus), bis 1,25 m lang, bis 35 kg schwer, Augenseite höckrig, braun, marmoriert und heller
gefleckt, sehr geschätzt, lebt in der Nord- und Ostsee und Mittelländischem Meer;
der Glattbutt (R. laevis Cuv.), 40 cm lang, bis 4 kg schwer, braun, dunkelbraun marmoriert, perlenartig hell gefleckt, in der Nord- und Ostsee bis Atlantischem Ozean;
ebenso die Zungenscholle, Soolen oder Sole (Solea Gthr.), länglich, Augen rechts, Afterflosse sehr groß;
die Zunge, Seezunge (Solea vulgaris Quensel), bis 64 cm lang, 3-4 kg schwer, Augenseite schwarz, Blindseite bräunlich, an den Westküsten Europas bis zum Eismeer und in der Ostsee, sehr geschätzt, wird in Mengen, besonders in England, verbraucht.
Butten und Zungen gedeihen auch im Süßwasser, in Teichen und Aquarien. -
Alle zur Gattung S. gehörenden Fische werden sowohl frisch verspeist, als auch eingesalzen und getrocknet, zum Teil auch geräuchert. Über den Handel und die Bereitungsarten vgl. Flunder. - Zoll s. Flundern.