Schollberg
(Kt. Graubünden,
Bez. Ober
Landquart). 2574 m. Gipfel im ö.
Rätikon, zwischen
Gafien und
Partnun, den
Seitenzweigen des St. Antönierthales, einerseits, sowie der Rotspitz und der
Mittelfluh im NO. und N. und der
Gempifluh im
S. andererseits. Nach NO. zieht sich die felsig-schuttige Nische des
Silberthales zum
«Thäli» hinunter, während am N.-Fuss
die Alpweiden des «Boiler» und im W. die
«Mäder» liegen. Der Schollberg
liegt 3,9 km ö. St. Antönien
Platz und 2,2 km s.
Partnun, von welch' letzterem
Ort er in 2½ Stunden bestiegen werden kann. Er bildet zusammen mit der
Scheienfluh
etc. den malerischen
Hintergrund von St. Antönien und ist wie die niedrigere
Gempifluh geologisch dadurch
höchst bemerkenswert, dass die krystallinen Gesteine der ö. Grenzgegend (dunkel und düster gefärbte Gneise und Hornblendeschiefer)
hier über die jüngern Sedimente herübergeschoben erscheinen.
Sie sitzen am Scholiberg als Kappen des breiten Hauptes auf hellem Mann und Tithonkalk und -dolomit, während gegen das Thal hin die oligozänen Flyschschiefer als jüngstes Gebilde folgen. Das helle Band von Jurakalk steht zum Grün der sanften Schieferhänge in angenehmem Kontrast, und beide Farben bilden wieder einen starken Gegensatz zu derjenigen der krystallinen Ueberschiebungsdecke, aus deren Komplexen die eigentlichen Grenzgipfel zwischen der Schweiz und Oesterreich vom Madrishorn nordwärts bis zum Plasseckenpass herausmodelliert erscheinen.