Schönlein
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Johann Lukas, Mediziner, geb. zu Bamberg, [* 3] studierte seit 1811 in Landshut, [* 4] Würzburg, [* 5] Jena [* 6] und Göttingen, [* 7] habilitierte sich 1819 als Privatdozent in Würzburg, ward hier 1820 außerordentlicher und 1824 ordentlicher Professor der Therapie und Klinik sowie dirigierender Arzt am Juliushospital. 1833 folgte er einem Ruf an die Universität Zürich [* 8] und ging 1839 als Professor der Pathologie und Therapie und Direktor der Klinik nach Berlin, [* 9] wo er auch zum vortragenden Rat im Ministerium und zum Leibarzt des Königs ernannt ward. 1859 siedelte er nach Bamberg über und starb hier S. gründete in Würzburg die sogen. naturhistorische Schule, welche zuerst der naturphilosophischen Richtung in der Medizin sich entgegenstellte und die exakte Forschung wieder zu Ehren brachte.
Die Heilkunde, insbesondere die Lehre [* 10] von den Krankheiten, suchte S. der Naturgeschichte zu nähern und schuf ein in Klassen, Familien, Gruppen und Arten eingeteiltes System der Krankheiten. Einige seiner Zuhörer veröffentlichten aus seinen Vorlesungen: »Allgemeine und spezielle Pathologie und Therapie« (Würzb. 1832, 4 Bde.; 4. Aufl. 1839);
»Krankheitsfamilie der Typhen« (Zürich 1840) und »Klinische Vorträge in dem Chariteekrankenhaus zu Berlin« (Berl. 1842; 3. Aufl. 1843-44, 3 Hefte).
Er selbst hat diese Schriften nur teilweise anerkannt.
Vgl. Virchow, Gedächtnisrede auf S. (Berl. 1865);
Rothlauf, J. L. S. in seinem Leben und Wirken geschildert (Bamb. 1874).