Schönleber
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Gustav, Maler, geb. 1852 zu Bietigheim (Württemberg), [* 2] arbeitete zuerst in der Werkstatt eines Mechanikers und besuchte dann das Polytechnikum in Stuttgart, [* 3] wo er, von der Neigung zur Kunst getrieben, seine Studien bei Professor Kurtz begann; 1870 setzte er dieselben bei Lier in München [* 4] fort und bildete sich unter dessen Leitung zu einem Landschaftsmaler aus, der das Hauptgewicht auf die Stimmung legt. Seine Motive sucht er in wasserreichen Gegenden.
In der Wiedergabe der Reflexe des Sonnenlichts auf der spiegelglatten Meeresfläche weiß er eine große koloristische Virtuosität zu entfalten; dadurch sind besonders seine Partien aus dem Venezianischen und seine Küstenansichten vom Adriatischen und Ligurischen Meer ausgezeichnet. Mit dem Wasser bringt er Architektur und Staffage geschickt in Verbindung. Nach Venedig [* 5] und Genua [* 6] hat er Danzig, [* 7] Rügen, Lübeck, [* 8] Antwerpen, [* 9] Ostende, [* 10] Amsterdam [* 11] und andre holländische Städte, die Normandie und die Rheingegenden aufgesucht und denselben zahlreiche Bilder und Zeichnungen abgewonnen. Auch die Radiernadel führt er mit Geschick. 1880 wurde S. als Professor an die Kunstschule in Karlsruhe [* 12] berufen. ¶