Schoa
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christliches Königreich im SO. von Abessinien, zwischen 8° 30'-11° nördl. Br. und 38°-40° 30' östl. L. v. Gr., ist ein Hochland gleich Abessinien und besitzt im Wariro (3898 m) im Guragegebirge seine höchste Erhebung. Im Süden und O. des Landes fließt der Hawasch, welcher im Aussasee versumpft, im NO. der Blaue Nil (Abai), dem die hauptsächlichsten Bergströme des Landes, darunter der Dschamma, zuströmen. Die geologischen, botanischen und zoologischen Verhältnisse gleichen denen Abessiniens; ebenso sind die Bewohner Abessinier vom Stamm der Amhara oder heidnische und mohammedanische Galla.
Alle zusammen schätzte Krapf 1840 auf 1 Mill. Verfassung, Sitten und Gebräuche, Lebensweise und Religion stimmen überein mit denen in Abessinien, wozu S. politisch gehört. Gegenwärtig beherrscht S. König Menilek. Die jetzige Hauptstadt ist Littsche, frühere Residenzen waren Angolala, Ankober und Tegulet. Der unbedeutende Handel des sehr produktenreichen Landes bewegt sich nach O. zu auf der durch die Adalwüste nach dem Hafen Tadschurra am Golf von Aden [* 2] führenden Karawanenstraße. In neuerer Zeit haben italienische und französische Reisende, darunter namentlich Antinori, Chiarin, Cecchi, Aubry und Soleillet, das Land erforscht. S. Karte »Ägypten [* 3] etc.«
Vgl. Harris, Gesandtschaftsreise nach S., 1841-43 (Stuttg. 1845);
Antonelli, Scioa e Scioiani (»Bollet. de la Soc. geogr. italiana«, Rom [* 4] 1882);