Schnüren
,
das Umgeben einzelner Körperteile mit fest anliegenden Kleidungsstücken
(Schnürbrust, Schnürleibchen,
Korsett), ist durch die Herrschaft der
Mode, namentlich beim weiblichen
Geschlecht, besonders zur Verschönerung der Form des
Oberkörpers, allgemein üblich geworden. Ein mäßiger
Grad von S. ist für die gute
Haltung des Oberkörpers und zur Unterstützung
der
Wirbelsäule gewiß von Nutzen, doch darf der
Druck in der
Magengrube nicht zu stark sein, da die
Verdauung
unter solcher Einschränkung leidet und namentlich die
Leber jene Mißgestaltung annimmt, die als Schnürleber bekannt ist
und im spätern
Alter so häufig zur
Bildung von
Gallensteinen Veranlassung gibt (s.
Leberkrankheiten, S. 599). -
In der Jägersprache bezeichnet S. das eigentümliche Setzen der
Läufe, bei welchem die
Spur eine gerade
Linie bildet. Besonders
der
Fuchs
[* 2] und der
Wolf schnüren
beim
Traben
(Trollen). Der
Gegensatz vom S. ist
Schränken (s. d. und die Abbildung bei
Fuchs,
S. 767).