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2212 E., darunter 36 Evangelische, Postagentur, ! Telegraph, [* 3] kath. Dekanat, Spital; Baumwollspin- ! nerei und -Weberei, Holzstofffabrik, Käse- und Kirsch- ! wasscrbereitung. Es wird als Luftkurort besucht. Schnigge, einmastiges Fischerfahrzeug auf Wan- geroog und Helgoland, [* 4] namentlich für den Austern- fang bestimmt. Auch die kleinern Kauffabrer der alten Hansa hießen S. Schnin, Stadt, f. Znin. Schnippe, s. Abzeichen (der Zaustiere). Schnirkelschnecken (^ßliciäas), die arten- reichste (über 10000) landbewohnende Familie der Lungenschnecken (s. d.). Man unterscheidet sie am gerippten Kiefer und der sehr dichten und gleich- mäßigen Radulabezahnung. (S. Weichtiere.) Ihre Gehäuse sind sehr verschieden, bald langgestreckt und mit einem Schließknöchelchen verseben, wie bei den Schließmundschnecken (s. d.), bald spindelförmig ohne Verschlußstück, wie bei den Pupen, von denen die kleine Moosschraubschnecke (?upa. musco- rum ^.) die gemeinste ist, bald und am häusigsten mehr kuglig oder etwas abgeplattet, wie bei den eigentlichen S. (llslix), welche Gattung allein in Deutschland [* 5] durch mehr als 40 Arten vertreten ist, die kleinsten von der Größe eines Insektennadel- köpfchens, die größte, die Weinbergschnecke (Ilslix poinatiH ^.), mit 4 cm hohem und ebenso weitem Haus.
Dadurch, daß viele Gehäuse, wie bei der Garten- und Hainschnirkelschnecke (Itßlix iiortenFig MÄl^T' und nsiuoi-aliZ _^.), 0-5 dunkle Bänder auf gelbem oder rötlichem Grunde wechseln lassen, entsteht ein großer Varie- tätenreichtum. Allein die Hainschnecke bringt es auf 82 Verschiedenheiten. Die HeliceZ lassen der Begattung längere Liebesspiele vorhergehen, wobei von beiden Tieren ein zierlicher, kalkiger Liebespfeil herausgestreckt und zum Anreiz in die Haut [* 6] des Partners hineingestoßen wird, worauf er abbricht.
Bis zur nächsten Brunstzeit wird im Pfeilsack ein neuer Pfeil erzeugt. Alle S. haben in hohem Grade das Vermögen, lange Zeiten der Trocknis in ihrem Gehäuse, das sie durch eine erhärtende Schleim- membrane verschließen, zu überstehen, bis der nächste Regen sie erweckt. Die Weinbergschnecke bildet sich für die Überwinterung einen dicken Kalk- deckel, den sie im Frühjahr wieder abstößt. Ver- loren gegangene Körperteile wachsen in sehr voll- kommener Weise wieder, Fühler, Augen u. s. w. Die Garten- und Hainschnirkelschnecke richtet durch ihre Gefräßigkeit in Gärten oft vielen Schaden an, bisweilen auch die gesprenkelte Busch schnecke (Ü6iix ai-duZtoruui ^.). Den Schaden, den die Kalkboden bevorzugende große Weinbergschnecke thut, könnte sie leicht mit ihrer eigenen Haut ersetzen, da sie ein ausgezeich- netes Nahrungsmittel [* 7] ist, das man in Süd/ deutschland recht zu schätzen weiß, das aber im Nor- den der Menschheit verloren geht. In Schwaben, namentlich um Ulm, [* 8] werden sie massenhaft in sog. Schneckengärten gehegt und gehen in Fässern zu 10000 Stück als Handelsartikel donauabwärts bis Wien. [* 9] Tausend Stück gemästeter und eingedecketer kosten durchschnittlich 12 M. Am besten sind sie im Anfang des Winters, wenn sie ihre Gehäusöffnnng mit dem Kalkdeckel geschlossen haben. Die Schnecken [* 10] sind nicht bloß eine Fastenspeise, denn auch bei den alten Römern waren sie sehr beliebt, die sie in eigenen Behältern (eoekißai-ia.) mästeten. In Süd- europa werden viele Arten gern verzehrt. Die S. sind kosmopolitisch. -
Vgl. Pfeiffer, NonoFi-aMa. d6lic60lum vivLQtinm (8 Bde., Lpz. 1848-77).
Schnitt, in einer Zeichnung, s. Aufriß; S. der Bücher (farbiger, marmorierter, gespritzter u. s. w.), s. Buchbinderei (Bd. 3, S. 650 d). S. oder Durchschnitt ist auch soviel wie Lochmaschine [* 11] ss. d. und Vlechbearbeitung, Bd. 3, S. 105d). Bei Edelsteinen ist S. soviel wie Schliffform (s. Edel- steinschleiferei); mugeligerS. s. Cabochon. Schnittapparat, s. Gasdruckmesser. Schnittbrenner, s. Gasbeleuchtung (Bd. 7, S. 567d). Schnitter, Joh., prot. Theolog, s. Agricola.
Schnitthölzer, s. Holzwaren. Schnittkohl, s. Blattkohl. Schnittlauch (^Iiwm ZckoLnoprNZUlli 1^.), be- kannte, im Gemüsegarten kultivierte, als Zuthat zu verschiedenen Speisen benutzte Art der Gattung ^Nium (s. d.). Der S. gedeiht in jedem Boden, wird durch Teilung vermehrt und gegen Ende des Winters im Gewächshause, Mistbeet oder auch in der Küche in Töpfen gepflanzt angetrieben. Schnittlinge, soviel wie Stecklinge (s. d.). Schnittsalat, s. Gartensalat.
Schnittftanze, soviel wie Lochmaschine (s. d.); s. auch Blechbearbeitung [* 12] (Bd. 3, S. 105d). Schnitttarife, s. Eisenbahntarife (Bd. 5, Schnittzwiebel, s. Iakobslauch. lS. 888 d). Schnitzel, Rübenschnitzel, s. Zuckerrübe. Schnitzeljagd, diejenige Form der Parforce- jagd (s. d.), bei der die Hunde [* 13] sowie das Wild (der Fuchs) [* 14] durch Herren der Jagdgesellschaft (des Fel- des), die Fährte [* 15] aber durch Papierschnitzel darge- stellt werden. Zu diesem Zweck reitet derjenige Rei- ter, welcher die Stelle des Fuchses übernimmt, der Jagdgesellschaft voraus und streut die Fährte; die Herren, welche die Hunde vorstellen und von dem Nl oder Huntßiukm geleitet werden, suchen die Fährte auf.
Die übrigen Reiter dürfen, wie bei der wirklichen Parforcejagd, den Hunden nicht vorbei- reiten. Sobald der Fuchs in Sicht (2. vue) ist, hat jeder Reiter das Recht, ihn frei zu jagen und da- durch Halali zu machen, daß ihm entweder ein auf den Rücken gebundener Fuchsschwanz entrissen oder ein Schlag auf die linke Schulter versetzt wird. Schnitzer, Eduard, Forschungsreisender, s. Emin Pascha. Schnitzerei, s. Bildschnitzerei, Elfenbeinarbeiten, Holzbildhauerei, Holzschnitzerei. ^Chromoxyd.
Schnitzergrün, grüne
Farbe, besteht aus Fe/inNsi., hinter lat. Pflanzennamen Abkür- zung für
Adalbert Schnitzlein, geb.
1813, gest. 1868 als Professor der
Botanik und Direktor es Votanischen
Gartens zu
Erlangen.
[* 16] Schnitzler
, Joh.,
Mediziner, geb. zu Groh-Kanizsa in
Ungarn,
[* 17] studierte in
Budapest
[* 18] und
Wien
Medizin, war 1863-67 klinischer
Assi- stent
von Oppolzer, habilitierte sich während dieser Zeit als Privatdocent und wurde 1878 zum außer- ord.
Professor an der Wiener Universität, 1883 zum k. k. Regierungsrat ernannt. Er starb in Wien. S. hat sich namentlich um die Lehre [* 19] von den Krankheiten der Atmungs- und Kreislaufs- organe, insbesondere um die Techyik der Laryngo- skopie und Rhinoskopie sowie um die örtliche Be- bandluna der Kehlkopf- und Lungenkrankheiten große Verdienste erworben. Unter seinen Schriften sind hervorzuheben: «Die pneumat. Behandlung der Lun- gen- und Herzkrankheiten» (Wien 1875 u. ö.),
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