Schnitzergrün
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s. v. w. Chromhydroxyd. ¶
Chromhydroxyd
(Chromoxydhydrat) Cr2H6O6 wird aus Chromoxydsalzen durch Ammoniak gefällt und zwar aus den roten Salzlösungen im allgemeinen als graublaues Pulver, welches von Säuren mit roter Farbe gelöst wird, und aus den grünen Salzlösungen als graugrünes, in Säuren mit grüner Farbe lösliches Pulver. Ammoniak löst beide Hydrate zu einer roten Flüssigkeit, und Kalilauge fällt auch aus den roten Salzen grünes Chromhydroxyd. Das Chromhydroxyd bildet mit Säuren die Chromoxydsalze, gegen starke Basen verhält es sich aber wie eine Säure. Es dient als Farbstoff und Beize in der Färberei.
Erhitzt man rotes chromsaures Kali mit Borsäure in einem für diesen Zweck konstruierten Flammofen und laugt die Masse mit Wasser aus, so erhält man ein feurig dunkelgrünes Chromhydroxyd, welches stets etwas nicht leicht zu beseitigende Borsäure enthält, sich weder in Säuren noch Alkalien löst, auch durch Luft und Licht [* 3] nicht verändert wird. Dies Präparat eignet sich vortrefflich zum Tapeten- und Kattundruck. Es kommt als Pannetiers, Guignets Grün, Mittlers Grün, Smaragdgrün, Chromgrün in den Handel. Durch Zusatz von Permanentweiß wird seine Deckkraft erhöht, und wenn man dann ein feuriges Gelb hinzufügt, so kommt es dem Schweinfurter Grün sehr nahe. Derartige mit Zinkgelb hergestellte Mischungen sind das Viktoria- und Permanentgrün. Auch die Nürnberger Grüne gehören hierher. Kocht man eine Lösung von rotem chromsauren Kali mit Zucker, [* 4] Phosphorsäure und Chlorbaryum, so erhält man das Matthieu-Plessys Grün.