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feiert wurde. Nur «Das Weltgericht» wird jetzt noch ausnahmsweise aufgeführt.
Für eine längere Tauer feblte den Werken S.s die Tiefe und Durchbildung.
Doch kommt ihm das Verdienst zu, den Sinn für das Oratorium wach gehalten zu haben. Er teilt es mit Löwe und Spohr, die er durch die feurige dramat. Natur überragte, aber in der musikalischen Selbständigkeit nicht erreichte.
Unter seinen ge- druckten Werken (105) befinden sich auch mebrere tbeoretisch-didaktische, wie «Elcmcntarübungen im Gesänge», «Handbuch des Organisten» u. s. w. Als Lcdrcr in der von ihm 1831 errichteten, 1846 aber aufgegebenen Dessauer Musikschule hat S. mit großem Erfolg gewirkt. - Vql. Kempe, F. S. als Mensch und Künstler (Dessau [* 3] 1859; 2. Ausg., Verl. 1864);
Hosaus, F.
S. und F. Nochlitz
(Dessau 1885). - Sein
Bruder
Johann Gottlob S., geb. zu
Alt - Gersdorf bei
Mau, war seit 1811 Organist an der Universitütskirche zu
Leipzig,
[* 4] ging 1812 als Organist nach
Görlitz,
[* 5] wurde 1825 .Hoforganist in
Dresden
[* 6] und starb daselbst S.
hat sich als vorzüglicher Orgel- spieler und Orgelkomponist bekannt gemacht. Schneider
,
Hermann,
Maler, geb. zu
München,
[* 7] besuchte die dortige
Akademie, 1866 - 67 das
Atelier
Pilotys.
Mehrere Jahre verweilte er dann in Italien, [* 8] besonders in Rom; [* 9] er lebt in München. Auster [* 10] Vegleitbildern zu ro- mantischen Dichtungen in den «Fliegenden Blät- tern» schuf S. besonders Gemälde histor.
Genres; zu nennen sind: Die letzten Stunden der Herzogin von Burgund;
Wein, Weib und Ge- sang; Mozart und seine Schwester am Klavier;
Van Dyck malt die Kinder Karls I. von England (1876); Rencontre auf dem Meere;
Zug Kaiser Karls V. nach dem Kloster San Duste;
Tanzstunde im Dio- nysostcmpel.
Schneider
, Joh. Gottlob,
Philolog und
Kenner der Naturwissenschaften, geb. zu Kollmen bei
Würzen in
Sachsen
[* 11] (daher 8axo), er- hielt auf der
Universität
zu
Leipzig seine gelehrte
Bildung, wurde 1776 Professor der alten
Sprachen und der
Beredsamkeit an der
Universität
zu
Frank- furt
a. O., 1811 bei deren Verlegung nach Brcslau als Oberbibliothekar mit dorthin versetzt und starb hier Unter
seinen Schriften sind hervorzuheben: die Bearbeitung von
Alians «1)6 nawi'H HninicTiiuin» (2 Bde.,
Lpz. 1784),
von Ni- kandcrs «^.lexi^I^i-maca» (Halle [* 12] 1792) und dessen «^Iieriaca» (Lpz. 1816),
der «Zei-iptor^ rei ru- 8tica6» (4 Bde., ebd. 1794-97),
der Werke des Xenophon(4Vde., ebd. 1801 fg.; neue Ausgabe von Vorncmann und A. Sauppe, 6 Bde., 1825-49), der «^i-Fonkutica» des Orpheus [* 13] (Jena [* 14] 1803),
des Vitruvius (3 Bde., Lpz. 1808),
der Aristotelischen «^olitica» (2 Bde., Franks, a. O. 1809),
«HiLtoria Ü6 Hnimlüidu8» (4 Bde., Lpz. 1812) und «Oecouo- inic^» (cbd. 1815),
der «i^^Lica ot meteorolo^ic^» des Epikurus (ebd. 1813),
des Oppian (ebd. 1813), des Asop (Vrcsl. 1812) und des Theophrastus (in Gemeinschaft mit Link, 5 Bde., LpZ. 1818-21).
Viel Verdienste erwarb er sich durch sein großes «Kriti- sches griech.-deutsches Wörterbuch» (2'Bde., Züllich. 1797-98; 3. Aufl., 2 Bde., nebst Supplementen, Lpz. 1819 -21).
Von seinen naturhistor.
Unter- suchungen verdienen Erwähnung die «Iciiti^olo^ias vLtermn 8p6ciminH» (Franks. 1782),
die «Litterar. Beiträge zur Naturgeschichte aus den alten Schrift- stellern u. s. w.» (ebd. 1786),
^mziIiidioi'UN pli)-- äioloFia" (2 Hefte, ebd. 1790-97),
die «Historie ampliidioi'uin naturaliZ et litsraria» (2 Hefte, Jena 1798-1801) und außerdem die «^ualLcw n.ä lii- ätoi-iam rsi metailicas vkterum» (Franks. 1788). -
Vgl. Passow, Neinori".
Xa)'83l6ri 6t äciineiäei'i (Vresl. 1822).
Schneider
,
Karl, Schulmann und pädagogischer Schriftsteller, geb. in
Neusalz
a. d. Oder, studierte
in
Breslau
[* 15]
Theologie und
Philo- sophie, war von 1849 bis 1852
Lehrer an einer pri- vaten bo'bern Mädchenschule in
Neisse,
[* 16] hierauf
bis 1854 Rektor und Diakonus in Löwen,
[* 17] 1854-57
Lehrer am Gymnasium und Diakonus in Kroto- schin, dann bis 1863 Pfarrer in
Schroda. Er ging 1863 als Seminardirektor nach
Bromberg,
[* 18] 1867 als solcher und zugleick Waiscnhausdirettor
nach
Bunz- lau und 1870 als Direktor des Seminars für Stadt- schulen nach
Berlin.
[* 19] 1872 trat er unter Minister
Falk als Hilfsarbeiter
in das preuh.
Kultusmini- sterium und wurde 1873 zum Geh.
Regierungsrat ernannt. S. verfaßte die Allgemeinen Bestimmun- gen vom und hatte das preuß. Volks- schul-, Seminar- und Madchenschulwesen, die Blin- den- und Taubstummenanstalten u. s. w. unter sich. S. schrieb: «Lehrbuch der Religion für die Ober- klassen evang. Gymnasien» (Bielef. 1860),
«Klaus Harms, der evang. Prediger, Priester und Pastor» (ebd. 1861),
«Das sechste Gebot in der Volksschule» (Berl. 1863),
«Das erste Rcligionsbuch» (Pos. 1865; 4. Aufl., Verl. 1887),
«Volksschule und Lehrer- bildung in Frankreich» (Vieles. 1867),
«G.H. Schu- bert, ein Lebensbild» (2. Aufl., ebd. 1867),
«Hand- reichung der Kirche an die Schule» (ebd. 1867), «Volksschulwescn und Lehrerbildung in Preußen» [* 20] (Berl. 1875),
«Das Volksschulwesen im preuß.
Staate» (mit von
Bremen,
[* 21] 3 Bde.,
ebd. 1886u. 1887). Schneider
, Louis, Schauspieler und Schrift- steller, geb. zu
Berlin, Sohn des
Komponisten
Georg
Abraham S. (1770-1839), war zuuächst thätig auf kleinern
Bühnen, dann
Hof- schauspieler und Sänger in
Berlin, wo er 1845 Opcrnregisseur
wurde.
Seit 1848 lebte er in Pots- dam als Sckriftsteller.
Schon unter Friedrich Wil- belm III. datte der begeisterte Royalist durch volks- tümliche Militärschriftstellcrei (die Zeitschrift «Sol- datenfrcund») das Wohlwollen des Königs ge- wonnen. Friedrich Wilhelm IV. ernannte ihn zu seinem Vorleser und zum Hofrat.
König Wilhelm bestätigte ihn in dem Amte und übertrug ihm auch die Aussicht über die königl. Privatbibliothek.
Bei Ausbruch des Deutschen Krieges von 1866 wurde 5. dem großen Hauptquartier attachiert, von wo aus er die offiziellen Berichte aus dem Hauptquar- tier für den «Staats-Anzeiger» schrieb. Dieselbe Thätigkeit entwickelte er während des Deutsch- Französischen Krieges von 1870 und 1871. Er starb in Potsdam. Unter S.s dramat. Arbeiten, die meist auf ausländische Vorbilder zurückgehen und sämtlich in dem von ihm unter dem Pseudonym C. W. Voth herausgegebenen «Vühnen- repertoire des Auslandes» erschienen, gefielen be- sonders: das Vaudeville «Fröhlich» (mit Wollheim bearbeitet),
die Lustspiele «Die schöne Müllerin», «Der Heiratsantrag auf Helgoland», [* 22] «Ihr Bild», die Operette «Der Schauspieldirektor», ferner «Der reisende Student», «Der Kurmärker und die Pi- carde», «Sie ist wahnsinnig», «Künstlers Erden- wallen» u. s. w. Ferner schrieb er: «Schauspieler- Novellen» (2 Bde., Verl. 1838),
«Der böse Blick», ¶