1)
Berg im Fichtelgebirge zwischen dem Quelllauf des Mains und der
Eger,
[* 3] 4 km im SSW. von
Weißenstadt im
bayr.
Bezirksamt Wunsiedel in Oberfranken, 1051 m hoch, hat auf dem Gipfel eine gegen 10 m hohe Granitfelsengruppe, das Backöfele,
dessen Platte eine schöne Aussicht gewährt. –
4)
HoherS. im Elbsandsteingebirge, westlich von der böhm. Stadt
Tetschen, nahe der sächs. Grenze, 723 m hoch, mit 30 m hohem
Turm,
[* 5] von welchem man wohl die großartigste Aussicht der ganzen Sächsischen xSchweiz genießt. –
Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen,
[* 6] gegenüber der Raxalpe
(s. d.), kulminiert im Klosterwappen (2075 m);
ein anderer Gipfel ist der Kaiserstein (2061 m).
Aus dem
Berge befinden sich mehrere Wirtshäuser, unter denen das Baumgartnerhaus (1438 m) das besuchteste ist. –
2) KrainerS., die höchste
Erhebung des Karstes, zwischen Laas und
Fiume
[* 7] gelegen, kulminiert in der Schneekoppe (1796 m),
deren Besuch durch zwei Schutzhütten erleichtert wird.
Bergstadt in derAmtshauptmannschaftSchwarzenberg der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 8] 4 km von der
Mulde, an der
Nebenlinie Niederschlema-S.-Neustädtel (5,2 km) der Sächs. Staatsbahnen,
[* 9] Sitz eines Amtsgerichts
(Landgericht
Zwickau), Steueramtes und einer Klöppelschulinspektion, hat (1890) 8213 E., darunter 119 Katholiken und 10 Israeliten,
Postamt erster
Klasse mit Zweigstelle,
Telegraph,
[* 10] spätgot. St. Wolfgangskirche, eine der größten in
Sachsen,
[* 11] mit Gemälde von Lukas Cranach dem
Ältern und zahlreichen Grabdenkmälern, Gymnasium mit naturhistor.
Museum, Seminar, Gewerbezeichenschule, Klöppelmusterschule zur Ausbildung von Klöppelschullehrerinnen, Klöppelschule und
Handelsschule, Hospital, Stadtkrankenhaus, Waisenhaus (Amalienstift) und einen Schlachthof. Der früher sehr bedeutende
Bergbau
[* 12] auf
Silber ist zurückgegangen; jetzt wird hauptsächlich Kobalt und daraus Kobaltblau
(Smalte, namentlich
in Oberschlema und Niederpfannenstiel) gewonnen, ferner Wismut,
Nickel,
Braunstein, Schwefelkies,
Uranpecherz und Quarz.
Auch die früher blühende
Stickerei und Spitzenklöppelei ist durch die Einführung der
Maschinen zurückgedrängt; weitverbreitet
ist die Maschinenstickerei, die
Weißstickerei, die Anfertigung von
Blonden und Konfektionen, die Kunsttischlerei und die Fabrikation
von Korsetten,
Tüll,
Puppen, Mineralfarben für
Glas
[* 13] und Porzellan und
Buntpapier. Der sog.
SchneebergerSchnupftabak, aus aromatischen Kräutern bereitet, wird besonders auch im nahen
Bockau (s. d.) verfertigt.
Als echte Sorte gilt der grüne Schnupftabak, welcher in der
Apotheke zu S. hergestellt und in
kleinen Holzschachteln verkauft
wird.
Der Handel erstreckt sich vorzugsweise auf
Spitzen-, Weiß- und Nähwaren. Mit S. hängen zusammen
südlich die Stadt Neustädtel (s. d.), Dorf Lindenau (776 E.), nördlich Dorf
Griesbach (588 E.), nordöstlich Oberschlema (s. Schlema), die zum
Teil bedeutende
Industrie haben. Der nahe
Keilberg mit Aussichtsturm
gewährt eine schöne Rundsicht. Etwa 4 km
vor der Stadt liegt der Filzteich mit Torfstecherei. S. ist
Sitz des Erzgebirgsvereins. – Die Stadt verdankt ihr Entstehen dem
Bergbau auf dem Schneeberg, der 1470 begann; 1471 erhielt
S. die Eigenschaft einer Stadt, 1476 eine Gerichtsordnung, 1481 den Freiheitsbrief. Der
Verfall des Silberbergbaues begann
in der ersten Hälfte des 16. Jahrh.