Schmutzflechte
(Rupia, Rhypia), Hautausschlag, welcher mit der Bildung von Blasen auf der geröteten Haut [* 2] beginnt. Der Inhalt der Blasen wird eiterig, oft auch blutig und vertrocknet nach einiger Zeit zu einem Schorf. Meist ist die S. eine Teilerscheinung und Symptom der konstitutionellen Syphilis. Die nicht syphilitische S. kommt am häufigsten bei herabgekommenen Individuen vor, gewöhnlich an den Extremitäten, wo die einzelnen Blasen und Borken isoliert stehen.
Nach Entfernung der Borken hat man eine entblößte Stelle oder auch ein tiefes, zuweilen brandiges Geschwür vor sich, welches sich bald von neuem mit einer Borke bedeckt. Während die einfache S. gewöhnlich mit Genesung endigt und mit Hinterlassung einer flachen, oft pigmentierten Narbe heilt, kann die brandige S. durch Erschöpfung zum Tod führen. Bei der Behandlung der S. ist die Besserung der Körperkonstitution, der Ernährung etc. die Hauptsache, außerdem örtliche Bäder, Höllenstein und andre Reizmittel. Die syphilitische S. erfordert Quecksilberkur.