[* 2]
(Schmierapparate) haben den
Zweck,
Schmiermittel an den
Ort ihrer Wirksamkeit, d. h. zwischen
die sich reibenden
Flächen, gelangen zu lassen. Eine gute Schmiervorrichtung muß regelmäßig funktionieren und dabei an
Schmiermaterial nur gerade so viel zuführen, als zur Reibungsverminderung gebraucht wird. Für die meisten kleinen Maschinenteile,
wie sie bei
Drehbänken,
Hobelmaschinen,
[* 3]
Nähmaschinen
[* 4] etc. vorkommen, genügt als Schmiervorrichtung ein bis zu den reibenden
Flächen hingeführtes
Loch, das Schmierloch, welches am Eingußende zweckmäßig erweitert und gegen das
Eindringen von
Staub durch einen Stöpsel geschützt ist. Von den
Selbstölern, welche nach einmaliger
Füllung den betreffenden
Maschinenteil auf längere Zeit mit
Öl versehen, besitzt der Nadelschmierapparat
[* 1]
(Fig. 1) ein gläsernes, flaschenartiges
Gefäß,
[* 5] dessen dünnes Ausflußröhrchen nach unten gerichtet ist.
Steht der zu schmierende Maschinenteil still, so kann wegen des
Luftdrucks kein
Öl heraustreten, durch eine
Bewegung jenes
Maschinenteils wird jedoch fortwährend das
Öl am untern Ende des nach Art einer
Schreibfeder wirksamen
Stiftes abgestreift,
so daß das darüber befindliche infolge der
Schwere nachsinkt u. durch
Kohäsion etwasÖl aus dem Glasgefäß
nach sich zieht. Zur Schmierung von Dampfcylindern dienen vielfach die
Schmierhähne
[* 1]
(Fig. 2), bestehend aus einem Ölgefäß
a, das durch den
Hahn
[* 6] b mit dem Dampfcylinder und durch den
Hahn c mit der
Schale d kommuniziert.
BeimSchmieren schließt man
b und füllt a durch dieSchale d und den geöffneten
Hahn c mit
Öl, worauf c geschlossen und b geöffnet
wird, so daß das
Öl nunmehr in den
Cylinder gelangen kann. Von den kontinuierlich wirkenden S. besitzt die von
Dreyer,
Rosenkranz
und Droop ausgeführte
[* 1]
(Fig. 3) ein Ölgefäß a, welches durch das
Rohr b mit dem
Cylinder in
Verbindung
steht und bei geschlossenem Regulierventil d und bei geöffneter Verschlußschraube c mit
Öl gefüllt wird. Ist dann c geschlossen
und d geöffnet, so tritt
Dampf
[* 7] durch
b in a ein und verwandelt sich durch Abkühlung in
Wasser, welches, weil schwerer als
das
Öl, in a zuBoden sinkt; dadurch wird der Ölspiegel
ge-
hoben, so daß etwas Öl durch b in den Cylinder gelangen kann. Der Hahn e dient zum Ablassen des Kondensationswassers. Andre S.
führen dem zu schmierenden Maschinenteil das Schmieröl in einzelnen Tropfen zu und zwar in Intervallen, deren Größe von der
Geschwindigkeit der sich reibenden Flächen abhängig gemacht wird. Ein solcher Apparat hat folgende Einrichtung
[* 8]
(Fig. 4). Auf dem Arbeitscylinder ist ein Ölgefäß a angebracht, in welchem ein Zahnrad b durch
ein kleines Triebrad c kontinuierlich gedreht wird.
Der Antrieb erfolgt durch eine Schnurscheibe d mit Hilfe einer von der Steuerwelle e derMaschine
[* 9] aus bewegten Lederschnur. Auf
dem Rad b sind zu beiden Seiten kleine, um Zapfen
[* 10] drehbare Stifte ff angebracht, die, wenn sie aus dem Öl
auftauchen, einen Tropfen davon mitnehmen und an dem Rande des Röhrchens g abstreifen. Solch ein Röhrchen befindet sich zu
beiden Seiten des Rades b, eins führt zum Schieber, das andre zum Treibkolben. Der Ölzufluß ist durch
die Anzahl und Stärke
[* 11] der Drahtstiftchen regulierbar. Litteratur s. Schmiermittel.
[* 2] Die mechanischen S., welche das Schmiermaterial den sich reibenden Flächen
in genau abgemessenen Mengen zuführen sollen, finden immer weitere Verbreitung wegen der damit verbundenen größern Sicherheit
der Schmierung bei geringerm Ölverbrauch. Sehr häufig werden solche S. verwendet, welche das Öl je nach dem Gange der zu
schmierenden Maschine in größerer oder kleinerer Quantität einpumpen oder eindrücken. Zu diesen S.
gehört der Viktoriaschmierapparat von J. ^[Josef] Losenhausen in
Düsseldorf-Grafenberg
[* 12]
(Fig. 1). Derselbe besteht im wesentlichen
aus einer einfach wirkenden Druckpumpe, welche das Öl durch eine Röhrenleitung zwischen die zu schmierenden Flächen drückt.
Die Bewegung des KolbensAderPumpe
[* 13] erfolgt während der Druckperiode von einer auf einer querliegenden Welle
C angebrachten unrunden Scheibe B, während der Saugperiode durch eine Spiralfeder. Der Umfang der unrunden Scheibe ist eine
in radialer Richtung gleichmäßig steigende Kurve (archimedische Spirale), die an ihrer breitesten Stelle plötzlich durch eine
steil bis zum Anfang der Kurve abfallende gerade Linie unterbrochen wird. Berührt der Kolben die Scheibe
an ihrer tiefsten Stelle, so wird er bei einer Drehung der Welle C samt ScheibeB in der Pfeilrichtung durch die ansteigende
Kurve der Scheibe in die Pumpe hineingedrückt, bis er, den höchsten Punkt der Scheibe überschreitend, von diesem abgleitet
und durch die Spannung der Spiralfeder plötzlich auf den niedrigsten Punkt zurückgeschoben wird, um gleich
darauf seine Bewegung nach vorwärts wieder zu beginnen.
Die Pumpe saugt aus dem Ölgefäß G, welches, um den Ölvorrat sichtbar zu machen, zweckmäßig aus Glas
[* 14] hergestellt wird.
Die Antriebsvorrichtung besteht aus dem Hebel
[* 15] H mit Sperrklinke S und dem auf der Welle C befestigten Sperrrad
Z. Der Hebel H wird mittels einer bei M angreifenden Stange etc. mit dem zu schmierenden Maschinenteil oder einem Teil einer
ganzen zu schmierenden Maschine so in Verbindung gebracht, daß er in schwingende Bewegung gerät und mittels der Klinke
[* 16] S bei
jeder Schwingung
[* 17] das Sperrrad Z um eine gewisse Anzahl Zähne
[* 18] in der Pfeilrichtung umdreht.
Die Anzahl der von der Sperrklinke übersprungenen Zähne läßt sich durch Verschiebung des Angriffspunktes M nach Bedarf regulieren.
Durch das plötzliche Zurückspringen des Kolbens unter der Einwirkung der Spiralfeder soll bezweckt werden, daß die Saugperiode
nur ein Minimum von Zeit in Anspruch nimmt, damit die Druckwirkung der Pumpe nur auf einen Augenblick unterbrochen
und die Schmierung möglichst kontinuierlich erfolgt. Bei dieser Schmiervorrichtung können Öle
[* 19] jeden Flüssigkeitsgrades
verwendet werden.
Hat man dünnflüssige Öle, so kann die Schmiervorrichtung noch mit einem Öltropfapparat verbunden werden, welcher dazu dient,
die Wirkung der Pumpe sichtbar zu machen. Er besteht aus einem über dem Druckventil der Pumpe angebrachten,
mit Wasser gefüllten Glasrohr R, an welches sich oben die Druckleitung L für das Öl anschließt. Das aus der Pumpe herausgedrückte
Öl tritt von außen sichtbar tropfenweise in dem Wasser empor. Beim Stillstand der zu schmierenden Maschine hört
die Schmierwirkung auf, beginnt aber sogleich wieder mit der Ingangsetzung der Maschine.
Der Schmierapparat von Wittfeld (Patent-Präzisionsschmierapparat) druckt das Öl direkt aus dem Ölbehälter in die Druckleitung.
Er besteht
[* 12]
(Fig. 2 u. 3, S. 838) aus dem Ölcylinder c, in dem ein
Kolben p mittels eines Differentialschaltwerks und der
[* 12]
^[Abb.: Fig. 1. Viktoriaschmierapparat
von Losenhausen.]
¶
mehr
Schraube s langsam vorwärts bewegt wird. Letzteres besteht aus den Zahnrädern a und b, dem Hebel d und der Sperrklinke e. Die
Drehung der beiden Rädera u. b wird durch die schwingende Bewegung des Hebels d, welcher vermittelst der Öse o mit einem der
hin und her schwingenden Teile einer Maschine verbunden ist, und der Sperrklinke e bewirkt. Das Rad b enthält
in seiner Nabe die Mutter zur Schraube s, während das Rad a durch Nute und Feder so mit der Schraube verbunden ist, daß es sich
auf ihr nur axial verschieben, nicht aber um sie drehen kann.
Würden beide Räder sich gleichmäßig drehen, so würde die Schraubes und der Kolben p sich nur drehen,
ohne in den Pumpencylinder einzudringen. Nun haben aber die Räder a und b verschiedene Zähnezahlen, derart, daß unter der
Einwirkung der Sperrklinke e das Rad a und somit auch die Spindel s im Drehungssinn gegen b voreilen wird.
Dadurch wird die Schraube aus ihrer Mutter nach dem Pumpeninnern zu herausgeschraubt und zwar, da die relative Drehbewegung
von a gegen b nur gering ist, mit sehr geringer Geschwindigkeit.
Der Kolben p wird somit ganz langsam vorbewegt und drückt das Öl vor sich her. Die Reibungswiderstände
sind derart bemessen, daß der Apparat ohne Anwendung von Gegenklinken sicher arbeitet. Der jeweilig vom Kolben p zurückgelegte
Weg, bez. die Menge des im Ölcylinder c noch vorhandenen Öls
[* 21] kann in jedem Augenblick an dem Stande der Schraubenspindel s
erkannt werden. Wenn derKolben p seinen Hub vollendet hat, findet eine selbstthätige Auslösung des Schaltwerkes
statt, so daß dieses den Kolben nicht mehr weiter vortreiben kann.
Dann muß der Cylinder von neuem gefüllt werden. Dies geschieht nach Umlegung des Hahnes h vom Trichter t aus, indem der Kolben
p durch Umdrehung der Kurbel
[* 22] k zurückgezogen wird. Hierbei muß jedoch das Rad b festgestellt sein und
das Rad a sich frei drehen können, was durch Umklappen der Klinke e ermöglicht wird, so daß sie mit ihrer hintern hakenförmigen
Verlängerung
[* 23] r, die nur die Breite
[* 24] des Radesb hat, in dieses eingreift. Auch bei diesen S. findet während des Stillstandes
der Maschine eine Ölung nicht statt.