Schmidt
-Weißenfels
,
Eduard, Schriftsteller, geb. zu Berlin, [* 2] begann frühzeitig die publizistische Thätigkeit, ward 1848 Sekretär [* 3] der preußischen Nationalversammlung, dann der Ersten Kammer, machte 1850 den Feldzug in Schleswig-Holstein [* 4] mit und ging dann nach Paris, [* 5] wo er indessen nach dem Staatsstreich verhaftet und einige Monate später des Landes verwiesen wurde. Er lebte seitdem an verschiedenen Orten, in England, Berlin, Leipzig, [* 6] Prag, [* 7] Gotha, [* 8] wo er in vertraute Beziehungen zum Herzog Ernst II. trat und die damals aufsehenerregende Broschüre »Der Herzog von Gotha und sein Volk« (Leipz. 1861) veröffentlichte, und hat gegenwärtig seinen Wohnsitz in Stuttgart. [* 9] S. veröffentlichte eine Reihe historischer, biographischer und litteraturgeschichtlicher Werke, von denen wir nennen: »Frankreichs moderne Litteratur seit der Restauration« (Berl. 1856, 2 Bde.);
»Rahel und ihre Zeit« (Leipz. 1857);
»Scharnhorst« (das. 1859);
»Geschichte der französischen Revolutionslitteratur« (das. 1859);
»Friedrich Gentz« (das. 1859);
»Charaktere der deutschen Litteratur« (das. 1859, 2 Bde.);
»Preußische Landtagsmänner« (Berl. 1862);
»Fürst Metternich« (Prag 1860, 2 Bde.);
»Fichte [* 10] und das deutsche Volk« (Berl. 1862);
»Frankreich und die Franzosen« (2. Ausg., das. 1869);
»Ferdinand Freiligrath« (Stuttg. 1876, Aufl. 1877);
»Porträts aus Frankreich« (das. 1881);
»Charakterbilder aus Spanien« [* 11] (das. 1885) u. a. Von seinen (meist historischen) Romanen machen wir namhaft: »Polignac« (Berl. 1866);
»Der achtzehnte Brumaire« (Berl. 1869);
»Die Söhne Barneveldts« (das. 1871);
»Der Aufstand in Algier« (das. 1872);
»Adelsstolz« (das. 1873);
»König Null« (das. 1876);
»Sturmleben« (das. 1878);
»Zweiter Frühling« (das. 1881);
»Die Meineidigen« (das. 1886).
Außerdem veröffentlichte er populäre Erzählungen: »Zwölf Schlosser«, »Zwölf Schuhmacher«, »Zwölf Bäcker« etc., die er zu einer »Deutschen Handwerkerbibliothek« (Stuttg. 1878-83, 5 Bde.) zusammenfaßte.