Schmidt-Phiseldeck,
Justus von, braunschweig. Staatsmann, geb. zu Wolfenbüttel, studierte in Helmstädt die Rechte, trat 1795 in braunschweigische Staatsdienste u. ward 1799 Konsistorial-, Grenz- und Lehnsrat sowie Archivar, 1806 Geheimer Sekretär im Ministerium, trat dann in westfälische Dienste, ward 1808 Appellationsrichter in Kassel, 1809 Staatsrat, 1810 zugleich Generaldirektor der indirekten Steuern und nach der Restauration der frühern braunschweigischen Regierung 1814 Mitglied des Geheimeratskollegiums und Geheimrat.
An den Verhandlungen des Wiener Kongresses nahm er als Gesandter des Herzogs Friedrich Wilhelm bis 1815 teil. Nach dieses Fürsten Tod ward ihm durch den Prinz-Regenten von England die Hauptleitung der Landesangelegenheiten übertragen, in welcher Stellung er sich die Zufriedenheit des Landes, nicht aber die des Herzogs Karl erwarb. Von diesem nach seinem Regierungsantritt 1826 wegen der Verweigerung der Herausgabe seiner mit dem König von England geführten Korrespondenz mit Verhaftung bedroht, entwich S. nach Hannover, wo er zum Chef des Justizdepartements und 1832 zum Landdrost in Hildesheim ernannt wurde. Später kehrte er nach Braunschweig zurück und starb in Wolfenbüttel. Über seine Zerwürfnisse mit dem Herzog Karl gab er in einer besondern Schrift (Hannov. 1827) Aufschluß.