Schmetterl
ingshafte,
s. v. w. Köcherjungfern.
Schmetterlingshafte
3 Wörter, 47 Zeichen
Schmetterlingshafte,
s. v. w. Köcherjungfern.
(Frühlingsfliegen, schmetterl
ingshafte Wassermotten, Phryganeodea Burm.), Familie aus
der Ordnung der Netzflügler, Insekten
[* 3] mit kleinem, quer senkrecht gestelltem Kopf, langen, borstenförmigen Fühlern mit dickem
Basalglied, halbkugeligen Augen, zuweilen undeutlichen Nebenaugen, behaarten oder beschuppten, nicht gegitterten Flügeln,
von denen sich die breitern Hinterflügel fächerartig falten, um von den meist bunt gefärbten vordern bedeckt werden zu
können.
Die Mundteile sind verkümmert, und besonders sind die Kinnbacken häutig. Die langen Beine haben an der
Spitze und meist auch in der Mitte gespornte Schienen, die Tarsen zwei seitliche und einen größern mittlern Haftlappen. Das
letzte Hinterleibssegment des Männchens mit zangen- oder griffelförmigen Reifen. Die über die ganze Erde verbreiteten Arten
sind zum Teil lichtscheu, finden sich meist im Frühjahr oft massenhaft an Holz
[* 4] und Gesträuch in der
Nähe des Wassers, fliegen in der Dämmerung und setzen die Eier
[* 5] in Form eines von einer gallertartigen Masse umhüllten Klumpens
an Pflanzen, Steine etc. ab.
Die Larven (Kärder, Sprocke, Hülsenwürmer), welche manchen Schmetterl
ingsraupen ähneln, zeigen
nur am Kopf und Thorax und an den sechs Beinen feste, mehr hornige Konsistenz und sind am dünnhäutigen Hinterleib meist mit
zahlreichen Kiemenfäden versehen.
Sie vereinigen mit Hilfe eines auf der Unterlippe mündenden Spinnorgans Pflanzenteile, kleine Schneckengehäuse, Sandkörnchen etc. zu einem meist länglichen, röhrenförmigen, stets charakteristisch geformten, bisweilen schneckenhausähnlichen Gehäuse, welches ihnen als schützende Hülle dienen soll und entweder von dem Tier herumgeschleppt, oder am Grunde des Wassers festgesponnen wird. Sie nähren sich meist von vegetabilischer, aber auch von animalischer Kost und verpuppen sich in dem verschlossenen Gehäuse.
Gewöhnlich überwintert die Larve. Die rautenfleckige Köcherjungfer (Limnophilus rhombicus L.), 15 mm lang, mit zwei Fensterflecken auf jedem der gelbbraunen Vorderflügel und mit milchweißen Hinterflügeln mit gelber Spitze; ihre grünliche, vorn dunklere Larve lebt in der Nähe von Schilf in freiem, aus Halmstückchen, Holz- und Rindenspänen gefertigtem Gehäuse. S. Tafel »Netzflügler«. [* 6]
Vgl. Mc. Lachlan, A monographic revision and synopsis of the Trichoptera of the European fauna (Lond. 1876).