mehr
Umständen aber, nämlich bei Vermeidung von
Erschütterungen und bei
Abschluß der
Luft, können
Flüssigkeiten bis weit unter
den
Schmelzpunkt abgekühlt werden, ohne zu erstarren; man sagt alsdann, die
Flüssigkeit sei unterkühlt oder überschmolzen.
Stellt man ein
Glas
[* 3]
Wasser, mit einer Ölschicht bedeckt und einem
Thermometer
[* 4] darin, bei starkem
Frost
ins Freie,
so kann man das
Thermometer auf -8° bis -10° sinken sehen, ohne daß das
Wasser gefriert;
bei einer Erschütterung aber erstarrt die ganze Masse plötzlich, und das Thermometer steigt infolge der frei gewordenen Wärme [* 5] auf 0°. Die meisten Körper dehnen sich beim S. aus und zwar manche ganz plötzlich;
der Phosphor z. B. vergrößert beim S. seinen Rauminhalt plötzlich um 3,4 Proz. Einige Körper aber, wie Eis [* 6] und Wismut, nehmen im geschmolzenen Zustand einen geringern Raum ein als im starren;
aus 1000 ccm Eis von 0° erhält man durch Schmelzung nur 910 ccm Wasser von 0°. Bei diesen letztern wird der Schmelzpunkt durch äußern Druck erniedrigt, bei jenen erhöht.
Durch einen
Druck von 17
Atmosphären wird z. B. der
Schmelzpunkt
des
Eises um 0,129° erniedrigt. - Über die technische
Operation des Schmelzens
s.
Gießerei.
[* 7]