Schmadribach
,
s. Lütschine.
Schmadribach
115 Wörter, 867 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Schmadribach,
s. Lütschine.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Schmadribach
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 2200-1365 m. Wildbach; entspringt am Breithorn- und Schmadrigletscher, fliesst zunächst durch Moränen, stürzt sich dann über eine Felswand auf eine kleine Terrasse hinunter und durchbraust nun zwei weitere Fälle bildend eine Schlucht, um sich endlich im Ammertenthal mit anderen Gletscherbächen zur Weissen Lütschine zu vereinigen. Der Hauptfall bildet zusammen mit kleinen Seitenfällen und dem grossartigen Eis- und Felsenzirkus im Hintergrund ein prachtvolles Landschaftsbild, das von Josef Koch (1768-1839) in einem bekannten Oelgemälde festgehalten worden ist. Am besten übersieht man das Ganze von der Lägerhütte oberhalb Ammerten oder von der Ober Steinbergalp am jenseitigen Thalgehänge, welche beiden Punkte von Lauterbrunnen her in je 4 Stunden erreicht werden können.
ein linksseitiger Nebenfluß der Aare, im schweizer. Kanton Bern, [* 4] entsteht aus zwei Quellflüssen, der Schwarzen und der Weißen Lütschine, die sich bei Zweilütschinen vereinigen. Die Schwarze aus dem untern Grindelwaldgletscher entspringend, durchfließt Grindelwald (s. d.), die Weiße Lütschine das enge Lauterbrunnenthal mit seinen steilen, oft 300-500 m hohen Kalkfelswänden, das seinen Namen von den zahlreichen Wasserfällen (über 20) hat. In der Mitte desselben, beim Ort Lauterbrunnen, stürzt der 264 m hohe Staubbach, dessen Wassermasse an der hohen Felswand in einen leichten, schleierartigen Regen zerstiebt, weiter aufwärts im Thal [* 5] der imposante Trümmelbachfall und oberhalb Trachsellauenen, in wildschöner Umgebung, der Schmadribach.
Auf der Zinne einer hohen Felswand, 1630 m ü. M., thront der kleine Älplerort Mürren mit seinen Kurhäusern. Das Lauterbrunnenthal bildet eine einzige Gemeinde von 2103 Einw. Beide Thäler, Grindelwald und Lauterbrunnen, verbindet der Weg über die Wengernalp und die Kleine Scheideck (s. d.). Ein neuer Weg führt von Lauterbrunnen durch das Roththal auf die Spitze der Jungfrau. Der Unterlauf des 23 km langen Flusses bewegt sich durch das »Bödeli«, den Thalgrund von Interlaken; hier ist ihm schon seit dem 13. Jahrh. ein Kanal [* 6] nach Bönigen in den Brienzer See gegraben, damit er seine Geschiebe unschädlich ablade.