Titel
Schloß.
Die gewöhnlichen Vorhängeschlösser sind bekanntlich von Unbefugten sehr leicht zu öffnen und die Sicherheitsschlösser,
die sich ohne den zugehörigen
Schlüssel sehr schwer öffnen lassen, sind viel zu teuer, als daß sie dem alltäglichen
Bedürfnis
dienen könnten. Steinkes Vorhängeschloß
vereinigt dagegen Sicherheit mit
Billigkeit. Der
Bügel dieses
Schlosses ist ungemein stark, so daß eine sehr bedeutende
Kraft
[* 2] erforderlich sein würde, ihn zu zerbrechen. Er faßt mit
dem freien Ende nicht in das S. hinein, sondern legt sich nur auf den
Rand desselben, wenn geschlossen
wird. Im Innern des
Schlosses befinden sich mehrere
Platten, die jede an einer andern
Stelle einen
Einschnitt besitzen, in welchen
der innere kürzere
Arm des Bügels paßt (s. Abbild.). Schließt man das S., so werden alle
Platten, die äußerlich gleich
sind, durch eine
Feder zusammengeschoben und zwar so, daß die
Offen. | Schlüssel. | Geschlossen. |
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Steinkes Vorhängeschloß.
Einschnitte sich nicht decken und der kurze Bügelarm nicht eingreifen kann; er muß also am äußern Rande der Platten aufliegen und das S. ist nicht zu öffnen. Der Schlüssel hat einen doppelten Bart mit vier Einschnitten, die für jeden Schlüssel gegeneinander ganz verschieden angeordnet sind, so daß nicht leicht zwei gleiche Schlüssel gefunden werden. Zu jedem einzelnen Schlüssel sind die Einschnitte in den innern Platten so passend gemacht, daß beim Umdrehen des Schlüssels alle Einschnitte an die gleiche Stelle gestellt werden und der kurze Bügelarm eingreifen kann. Das Öffnen des Schlosses geschieht durch eine Vierteldrehung des Schlüssels; beim Herausziehen desselben und Niederdrücken des Bügels erfolgt das Schließen sebstthätig durch den Plattenverschieber.