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Schlitz), großherzoglich Hess. Generalmajor a Ia 3uit6 und Präsident der Hess. Ersten Kammer, war Hess. Gesandter am preuh., sächs., hannov. und kurhess. Hofe und schrieb «Reise um die Welt in den 1.1844 -47» (3 Bde., Stuttg. 1852-54). Ihm folgte sein Sohn Graf Emil von S. genannt von Görtz (geb. Direktor der großberzogl. Kunstschule zu Weimar, [* 3] als Chef des Hauses. Die jüngere gräfl. Linie, infolge Verheiratung mit der Erbtochter des Haufes Wrisbcrg feit 1737 von S. genannt von Görtz und Wrisberg zubenannt, wird gegenwärtig dnrch den Grafen Plato von S. genannt von Görtz und Wrisberg, geb. vertreten. L. Otto Hartmann von S. genannt von Görtz, gest. 1670 als Gchcimrat und Stattbalter zu Darmstadt, [* 4] war der Vater von Georg Ludwig Sittig von S. genannt von Görtz, bess.- casselschcr Generalmajor, bekannt durch die ruhm- volle Verteidigung von Rhcinjels gegen Tallard 1692, und von Philipp Friedrich von S. ge- nannt von Görtz (gest. 1695), die gemeinsam 1694 den Ncichsfreiherrenstano erlangten.
Sohn des letztern war Georg Heinrich Freiherr von S. genannt von Görtz (geb. 1668), der als Geheimrat und Hofmarschall in bolstein. Dien- sten stand, als er sich 1706 bei einer Sendung an König Karl XII. von Schweden [* 5] dessen Ver- trauen erwarb, worauf er in fckwed. Dienste [* 6] trat und zuerst Finanz-, dann Premierminister wurde. S. setzte Flotte und Armee in guten Stand, bracbte aber Schweden durch seine finanziellen Maßregeln in die größte Münzvcrwirrung. Auf Mand ver- handelte er als einer der fchwed.
Bevollmächtigten mit Rußland um Frieden, wurde aber nach dem Tode Karls XII. auf Befehl des Prinzen Friedrich von Hessen-Cassel auf die Anklage hin verbaftet, den König dem Senat und allen Kollegien verhaßt gemacht, ihn zu verderblichen Untcrnebmungcn ver- leitet, schlechte Münze eingeführt und die ihm anvertrauten Summen übel verwaltet zu haben, wurde unter Verletzung aller Nechtsformen verur- teilt und in Stockholm [* 7] enthauptet. Schlitz genannt von Görtz, Joh. Eustach, Grafvon, preuh.Staatsmann, geb. 5. April 1737 zu Schlitz, studierte zu Leiden [* 8] und Straßburg, [* 9] war dann bei der Negierung zu Weimar und seit 1756 bei der zu Gotha [* 10] angestellt und leitete 1761-75 die Erziebung der Prinzen Karl August und Konstantin von Wei- mar. 1778 erwählte ihn Friedrich II. von Preußen [* 11] zu seinem geheimen Geschäftsträger in München [* 12] und Zweibrücken. [* 13]
Hier hatte S. die Aufgabe, die Ab- tretung Nicderbaycrns an Österreich [* 14] zu verhindern nach Berlin [* 15] wurde er zum Gefandtcn beim Kaifcr von Rußland ernannt und lebte nun fcchs Jahre am ruff. Hofe; nur mit Mühe erlangte er 1785 feine Ab- berufung. Als nach Friedrichs II. Tode die Unruben der Patriotcnpartci in den Niederlanden ausbrachcn, wurde er nach dem Haag [* 16] gefandt, um eine Ausglei- chung zwifchcn dem Prinzen-Statthalter und der Patriotenpartei zu verfuchen. Doch vermochte er nichts auszurichten.
Von 1788 bis 1806 war er Ncichstagsgefandtcr in Ncgensburg, wohnte dem Nastatter Friedenskongreß und der zur Vollziehung des Luneviller Friedens in Regensburg [* 17] zusammen- getretenen außerordentlichen Ncichsdcputation bei. Nach dem Tilsiter Frieden nahm er seine Entlassung und starb zu Regensburg. Unter seinen Schriften sind zu erwähnen: «Nömoirs on precis in3t0liHU6 8ui' Ia neuti'Hlite armes» Das. 1801), aux nLAoeiationä hui out pi-ocedß 1o PÄI-WF6 ä6 Ia ?0l()FN6" (Weim. 1810),
«^l6inoii-6 liiäwi-i^ns l6 latif llnx nt^ociationg 6n 1778» (Franks. 1812). Aus feinen hinterlassenen Papieren erfchienen «Histor. und polit. Denkwürdigkeiten» (2 Bde., Stuttg. 1827-28). 567d). Schlitzbrenner, s. Gasbeleuchtung (Bd. 7, S. Schlitzbrillen, s. Brille [* 18] Md. 3, S. 539 d). Schlitzgeneratoren, s. Gasfeuerungen (Bd. 7, S. 571 k). Schljufchin, russ. Stadt, s. Schlüsselburg. Schlochau.
1)
Kreis
[* 19] im preuß. Neg.-Bez. Ma- rienwerdcr, bat 2136,48 csicm
und (1890) 64946 gemeinden und 59 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis S., am Amtssee und der
Nebenlinie
Ruhnow- Konitz
[* 20] der
Preuß. Staatsbahncn, Sitz des Land- ratsamtcs und eines Amtsgerichts (Landgericht Ko- nitz), hat 11890) 3249 E.,
darunter 1227 Katholiken und 436 Israelitcn, Postamt zweiter
Klasse,
Tele- grapb, evang. und kath.
Kirche, Schloß
ruine, land-
wirtschaftliche Winterfchule,
Taubstummenanstalt, Kreiskrankenhaus, Schlachthaus, Kreissparkasse; Metallgießerei, Getreide-
und Wollhandel.
Schlömilch, Oskar, Mathematiker, geb. zu Weimar, studierte zu Jena, [* 21] Berlin und Wien, [* 22] wurde 1846 außerord. Professor der Ma- tbematik in Jena und 1849 Professor der höhern Mathematik am Polytechnikum in Dresden. [* 23] 1874 wurde er als Geh. Schulrat und Ncferent für höhere Unterrichtsangelegcnheitcn in das sächf. Kultus- ministerium berufen. 1885 trat er mit dem Titel eines Geheimrats in den Nuhestand. S.s litterar. Nuf wurde zunächst durch eine Reihe vorzüglicher mathcm.
Lehrbücher begründet, die auch im Aus- lande Anerkennung gefunden haben. Dahin ge- hören: «Handbuch der algebraischen Analysis» (6. Aufl., Jena 1881),
«Grundzüge einer wissen- schaftlichen Darstellung der Geometrie des Maßes» (1. Heft, 7. Aufl.; 2. Heft, 6. Aufl., Lpz. 1883-88), «Lehrbuch der analytifchen Geometrie» (in Verbin- dung mit Fort, 5. Aufl., 2 Tle., ebd. 1883,1886),
«Kompendium der höhern Analysis» (1. Bd., 5. Aufl., Braunschw. 1881; 2. Bd. auch u. d. T.: «Vorlesungen über einzelne Teile der höhern Ana- lysis», 3. Aufl. 1879),
«Übungsbuch zum Studium der höhern Analysis» (2 Tle.; 1. Tl., 4. Aufl.; 2. Tl., 8. Aufl., Lpz. 1888,1883). 1856 begründete S. mit Witzschel die «Zeitfchrift für Mathematik und Physik», deren Redaktion er seit des letztern Tode mit Kohl und Cantor leitet. Schloppe, Stadt im Kreis Deutsch-Krone des preuß. Reg.-Bez. Marienwerder, [* 24] am Salmbach, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Schneidemühle, hat 11890) 2232 E., darunter 403 Katholiken und 168 Israeliten, evang. und kath. Kirche; Stärkefabrika- tion, Wollstickcrei und Landwirtschaft.
Schloß
, eine Vorrichtung zum Verschluß von Tbüren sowie von Schubladen, Kästen und sonstigen Behältnissen durch entsprechende
Verschiebung eines Riegels oder
Einstellung einer Klinke.
[* 25] Nach der Art, wie der Riegel in seiner den Verschluß
bewir- kenden
Stellung erhalten wird, teilt man die S. ein in deutsche,
Bastardschlösser und
franzö- sische S., von welchen
die lctztcrn gegenwärtig fast allein üblich sind. Der Riegel besteht immer aus
¶
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einer an dem zu verschließenden Teil, z. V. der Thür, angebrachten Metallschiene, die an dieser hin und her geschoben werden kann, um hinter eine Krampe oder in einen Einschnitt des Thürrahmens zu treten, .han- delt es sich darum, die Thür nur von einer Seite zu sperren, ohne sie von der andern öffnen zu können, so bedarf es keiner besondern Werkzeuge [* 27] zum Bewegen des Riegels; derselbe wird alsdann einfach, wie der bei den meisten S. angebrachte Nachtriegel, mit der Hand [* 28] vor- und zurückgeschoben.
Fast alle S., we- nigstens solche an viel benutzten Aus- und Eingangs- thüren, sind Fallen- oder Klinkenschlösser, d.h. sie besitzen außer dem eigentlichenNiegelverschluß, der, um gegen unbefugtes Offnen zu schützen, nur mittels eines bestimmten Werkzeugs, des Schlüssels, bewegt werden kann, den Fallenverschluß, welcher beim Zudrücken der Thür von selbst einfällt. Diefen Verschluß kann jeder, der aus- oder eintreten will, mittels des mit der Falle verbundenen Drückers (eines Hebels, der im Sprachgebrauch auch Klinke heißt, obwohl Klinke eigentlich die Falle selbst ist) oder einer Nuß (ein im Drehpunkt der Falle nach außen hervorragender Ansatz zur Aufnahme eines Steckschlüssels) öffnen und schließen.
Man unter- scheidet der Art ihrer Anbringung nach Kasten- und Einsteckschlösser; erstere werden an der Thür außen
angeschlagen, letztere in dieselbe eingelassen. Die Konstruktion der gebräuchlichen S. mit Riegel und Schlüssel wird am
besten durch das in nachstehen- der
[* 26]
Fig. 1 dargestellte französische S., welches zwar nicht das
einfachste, aber das verbreitetste ist, veranschaulicht. Die Abbildung zeigt ein Einsteck- schloß;
R ist der Riegel, dessen
Kopf (der aus dem S. heraustretende Teil) durch einen Ausschnitt der seitlichen Schloßwand
, den Stülp
8, geführt wird; eine weitere Führung erhält derselbe durch einen in den Schloß
boden eingenieteten Stift 1, der in einem
Schlitz des Riegels 15 gleitet. An einer Verschiebung ist der Riegel zunächst durch die Zu - baltung 2 gehindert,
welche als ein um einen Drehpunkt ä sich bewegender einarmiger Hebel
[* 29] zu betrachten ist.
Dieser Hebel greift mit einem Vor- sprung, dem Zuhaltung shaken, in entsprechende Ausschnitte 1, 2 oder 3 des Riegels und wird in ihm durch eine Feder l festgehalten. An der Zuhaltung befindet sich eine umgebogene Fortsetzung, der Zu- Haltungslappen (in der [* 26] Figur punktiert), gegen den der Bart des Schlüssels d bei der Drehung stößt, um dadurch den Vorsprung aus dem Einschnitt des Riegels herauszuheben und letztern freizugeben, da- mit er durch weiteres Umdrehen des Schlüssels vor- geschoben werden kann.
Das dargestellte S. ist ein zweitouriges, so genannt, weil zur vollständigen Verschiebung des Riegels zwei Umdrehungen des Schlüssels nötig sind. In der Abbildung ist das S. in halbgeschlossenem Zustand dargestellt. Der Schlüssel ist vereits einmal herumgedreht und da- durch der Zuhaltungshaken vom ersten in den zweiten Einschnitt des Riegels gefallen; wird der Schlüssel noch einmal gedreht, so ist das S. ganz gesperrt: der Zuhaltungshaken liegt alsdann im letzten Einschnitt.
Ein vor dem Schlüsselloch ange- nietetes Rohr dient zur Führung des Schlüssels. Um das unbefugte Öffnen mittels des Dietrichs
oder Sperrhakens (eines mit einem rechtwinkligen Anfatz von der Länge des Schlüsselbartes versehenen Drahtes) zu verhindern,
also die Sicherheit des S. zu erhöhen, sind in bessern S. rings um das Schlüssel- loch am Boden und
Deckel des Schloß
kastens kreis- förmig gebogene Vlechstreifen, Reifbesatzungen oder Eingerichte, angebracht, welche der
Drehung des Sperrhakens ein Hindernis entgegensetzen.
Oft ist noch zwischen dem Boden und dem Deckel ein Plättchen, der Mittelbruch, eingenietet, auf wel- chem wiederum Reifen sich befinden können; durch diese Anordnung wird eine ganz bestimmte Form des Schlüsselbartes bedingt, wie sie für eine Mittel- bruchbesatzung [* 26] Fig. 2 zeigt. Reifbesatzungen sind mittels eines I-förmig ausgeschnittenen Haupt- schlüsse l s, Mittelbruchbesatzungen mit Hilfe eines l^l-förmig ausgeschnittenen Hauptschlüssels zu um- gehen.
Eine größere Sicherheit erhält man durch geeignete Kombination von Reif- und Mittelbruch- besatzungen;
doch ist auch in diesem Falle die Sicher- heit nur eine sehr bedingte, da sich der Einbrecher durch Wachsabdrücke leicht
über die Form der Be- satzungen orientieren kann. Bedeutend größer ist dieselbe bei den sog. Sicherheitsschlössern
(f. unten). Ein Hänge- oder Vor- hängeschloß
, das im Prin- cip dem
französischenS. gleich ist, zeigt
[* 26]
Fig. 3; dasselbe ist eintourig, kann also durch einmaliges Umdrehen
des Schlüssels vollständig geöff- net oder geschlossen werden.
Der Riegel a hat hier einen schmalen Kopf f, um in den Schlitz 8 des Schloß
bügels 6 eingreifen zu können.
Unter den Sicherheits- schlössern spielten eine Zeit lang die Vexierschlösser eine große Rolle, bei denen z. V. das Schlüsselloch
verborgen ist und erst durck Anwendung gewisser Kunstgriffe, die nur dem Eigen- tümer bekannt sind, zugänglich gemacht wird.
Die- selben lassen indes keine allgemeine Anwendung zu und haben, abgesehen von ihrer Kostspieligkeit
und unbequemen Handhabung, wenig praktischen Wert, weil ihre Lösung leicht verraten oder ausprobiert werden kann; außerdem
kommen sie infolge ihrer komplizierten Konstruktion leichl in Unordnung.
Das einzige Princip, welches einen höhern Grad von Sicherheit gewährt, ist das der Kombina- ti onsschlöss er. Das Wesentliche bei diesen ist eine Anzahl von Bestandteilen, welche, mehr oder weniger nach Art der Zuhaltung (s. oben) wirkend, das Öffnen des S. verhindern und dasselbe erst dann gestatten, wenn sie in eine bestimmte, für jede einzelne dieser Zuhaltungen verschiedene Lage ge- bracht sind, wobei eine fast unbegrenzte Mannig- faltigkeit geboten ist. Zu den ältesten Kombinations- schlössern gehören die im 16. Jahrh, aufgekommenen Ring- [* 30] oder Buchstabenschlösser, auch Mal- schlösser genannt, welche ohne Schlüssel, direkt [* 26] Fig. 3. ¶
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von Hand, geöffnet werden. Das Wesentliche derselben besteht in einem mit Längenschlitz ver- sehenen Rohr, welches mit
einem Winkelstück der- artig verbunden ist, daß ein an einer Seite offenes Rechteck entsteht. Auf das Rohr sind eine Anzahl
Ringe geschoben und auf ihm drehbar befestigt, die an ihrem innern Umfang Einschnitte haben. So-
bald die Ringe so stehen, daß alle Einschnitte zu- sammenfallen, kann ein kammartig mit Vorsprüngen versehener Dorn in den
entstandenen Schlitz ein- geschoben werden, der mit seinem rechtwinklig sitzen- den Schenkel das Rechteck vervollständigt,
so daß das S. als Vorhängeschloß
in eine Krampe einzu- hängen ist.
Werden nun die Ringe auf dem Rohr verdreht, so daß die Ausschnitte nicht mehr mit den Vorsprüngen zusammenfallen, so kann inan den Dorn nicht herausziehen, also das S. nicht öffnen. Um die Anfangsstellung der Ringe immer wieder- finden zu können, ist der äußere Umfang derselben mit Buchstaben versehen, welche bei der zum Offnen nötigen Stellung der Ringe ein Wort bilden, das derjenige, der das S. öffnen will, kennen muß. Trotz der weitgehenden Verstellbarkeit der übrigens fast nur als Vorhängeschlösser verwendbaren Buchstaben- schlösser ist ihre Sicherheit keine sehr große, da durch Probieren die richtige Stellung ermittelt werden kann; außerdem haben sie den Nachteil, daß das Einstellen des Stichwortes eine ziemlich lange Zeit in Anspruch nimmt und daß sie sich im Dunkeln nicht öffnen lassen.
Als eins der vorzüglichsten Kombinationsschlösser muß das von dem Engländer Chubb zu Anfang des 19. Jahrh, erfundene,
nach ihm benannte S. be- zeichnet werden. In
[* 31]
Fig. 4 ist ein Cbubbschloß
und
in
[* 31]
Fig. 5 der zugehörige Schlüssel dargestellt.
[* 31]
Fig. 4.
[* 31]
Fig. 5. Dasselbe
hat mehrere Zuhaltungen d, welche alle um einen Punkt c drehbar sind. Die Zuhaltungen sind mit den durch einen Schlitz verbundenen
Aus- sparungen versehen. Durch diesen Schlitz kann der Stift a des Riegels 15 und somit auch dieser selbst
nur dann passieren, wenn der zum S. passende Schlüssel die einzelnen Zuhaltungen auf ihre unter sich ver- schiedene Höhe
gehoben hat.
Ist der Schlüssel nicht der zum S. gehörende und auch nur eine der Zu- haltungen nicht auf die richtige Höhe gehoben, fo ist die Öffnung für a nicht frei, und der Riegel kann mittels des Schlüssels nicht weiter bewegt werden. Wie [* 31] Fig. 5 zeigt, ist der Bart des hohlen, auf einen Dorn ä zu steckenden Schlüssels treppenartig mit Absätzen versehen, die zum Heben der Zuhaltungen bestimmt sind, bis auf den längsten Vorsprung, der zur Bewegung des Niegels dient. Der Erfinder hat später zur größern Sicherheit sein S. noch mit einem sog. Detektor versehen.
Durch diesen wird der Riegel bei einem Versuch, die Zuhaltungen mittels eines falschen Schlüssels oder mittels Sperrzeugs
zu heben, arretiert: der Besitzer kann dann auch mit dem richtigen Schlüssel nicht öffnen, sondern muß
erst diesen in der Richtung drehen, wie wenn er zu- schließen wollte, um
dadurch die Arretierung auszu- lösen, wodurch er
auf den versuchten Einbruch auf- merksam gemacht wird. Eine zweite Gattung von Kombinationsschlössern hat als Vorbild das
zu Ende des 18. Jahrh, erfun- dene Vramahschloß
, welches in der
[* 31]
Fig. 6 dar-
gestellt ist.
Bei diesem S. wird die Bewegung des Riegels nicht unmittelbar durch den Schlüssel selbst bewirkt: diese erfolgt vielmehr durch Drehung eines, einen wesentlichen Bestandteil des S. ausmachenden Cylinders. [* 31] Fig. 6. zeigt einen Vertikalschnitt durch diesen Hauptteil des Vramahschlosscs. Mit a. ist ein Messinggehäuse bezeichnet, welches die Verschluß- vorrichtung enthält; die- ser Teil wird gewöhnlich durch die Thür hindurch- gesteckt. In dem Gehäuse a. steht der Cylinder d, der mittels des Schlüssels gedreht werden kann; in die Wandung desselben ist von außen eine ziem- lich tiefe Nut eingedreht, in welche eine an a fest- geschraubte zweiteilige Stahlplatte c eingreift, so daß bei einer Drehung [* 31] Fig. 6. von I) diese Platte als Führung dient.
Der Cylinder d wird unten durch die aufgeschraubte eiserne Platte ä geschlossen, in welche der Dorn 6 als Führungsachse
für den hohlen Schlüssel eingenietet ist. Der Deckel dieses Cylinders hat eine für den Schlüssel
passende Öffnung. Im Innern des Cylinders steckt über dem Dorn s eine Platte l, die durch eine Spiralfeder gegen den Deckel
des Cylinders gedrückt wird. In die Wand des lctztcrn sind ferner, von innen nach außen gehend, der ganzen Länge nach fechs
ra- diale Nuten eingefchnittcn, wie aus dem Grund- riß
[* 31]
Fig. 6. zu ersehen ist; dieselben reichen so weit
nach dem äußern Unifang des Cylinders, daß sie die Platte c übergreifen, welche an den mit den Nuten korrespondierenden
Stellen ebenfalls radial ausgeschnitten ist. In den sechs Nuten des Cylin- ders d stecken die eigentlichen Zuhaltungen, die
ihrer äußern Form nach alle gleich, aber mit in verschie- denen Höhen liegenden Ausschnitten versehen
sind. Befindet sich das S. in Ruhe (gleichviel ob der Rie- gel vor- oder zurückgeschoben ist), so ruhen die Köpfe der Zuhaltungen
auf der Platte l. Der zum Vramahschloß
gehörige Schlüssel
[* 31]
(Fig. 7) hat einen hohlen Schaft und
ist mit ebenso vie- len Einschnitten versehen, als Zuhaltungs- lamellen vorhanden sind.
Die Tiefe dieser Einschnitte ist verschieden und entspricht der Lage der Einschnitte in den Zuhaltungcn, so daß durch Einstecken des Schlüssels, was ^ mit einem gewissen Druck erfolgen muß, die Zuhaltungen alle fo weit heruntergedrückt werden, bis ihre Ausschnitte in einer Kreislinie liegen. In dem Augenblick, in welchem der kleine, am Schlüssel be- findliche Bart unter die Decke [* 32] der Hülse [* 33] a tritt, ist die richtige Stellung der Zuhaltungen erreicht; der Cylinder b kann alsdann gedreht werden. Sobald eine ganze Umdrehung des Cylinders vollendet ist und der Schlüssel mit seinem Bart wieder in den Ein- schnitt des Schlüssellochs eintritt, springt er, durch die Spiralfeder gehoben, in die Höhe; eine Drehung ¶