Schliefer
,
s. Klippschliefer.
Schliefer
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Schliefer,
s. Klippschliefer.
schliefer
(Platthufer, Lamnungia), Ordnung der Säugetiere, früher
entweder zu den Nagetieren oder zu den Dickhäutern
gestellt, vereinigt die Charaktere dieser beiden Ordnungen bis zu einem gewissen Grad in sich. Der Körper
der Klippschliefer
ist klein, zierlich, mit dichtem Pelz bedeckt, die Schnauze kurz, die Oberlippe gespalten, der Schwanz äußerst kurz.
An den Vorderfüßen sind 4, an den Hinterfüßen 3 bis an die Endglieder durch Haut
[* 4] verbundene und mit
flachen Hufen bekleidete Zehen; nur die hintere Innenzehe steht frei und hat eine Kralle. Im Gebiß, welches dem der Nagetiere
[* 5] ähnelt, fehlen die Eckzähne; die Zahnformel ist i(1/1)c(0/0)p(4/4)m(3/3). Am Darm
[* 6] ist ein großer Blinddarm vorhanden; eine
Gallenblase fehlt.
Die Hoden liegen in der Bauchhöhle. Die ganze Ordnung besteht aus der Gattung Schliefer (Daman, Hyrax Herm.), kleine Tiere mit gestrecktem, walzigem Leib, verhältnismäßig großem, plumpem Kopf, kleinen Augen und Ohren, kurzem, gedrungenem Hals, kaum bemerkbarem Schwanz, mittelhohen, ziemlich schwachen Beinen, an den Vorderfüßen vier, an den Hinterfüßen drei bis an die Endglieder durch Haut verbundenen Zehen mit platten, hufartigen Nägeln und einem krallenartigen Nagel auf der hintern innern Zehe.
Etwa 10-12 Arten finden sich in wilden, steinigen Gegenden (daher Klippschliefer:
Klippdachs) am Kap der Guten Hoffnung, an der
Ostküste Afrikas bis zum Roten Meer, in Arabien und Syrien. Sie nähren sich von Pflanzen und werden des Fleisches halber gejagt.
Der kapsche Schliefer (H. capensis Schreb.) hat die Größe eines Kaninchens, ist gelblichbraungrau und liefert das Hyraceum (Dachsharn,
Dassenpiß), welches als Surrogat des Bibergeils empfohlen worden ist und wahrscheinlich aus dem mit Harn gemischten Kote des
Tiers besteht. Die in Syrien lebende Art ist vielleicht der Saphan der Bibel,
[* 7] welches Wort Luther mit Kaninchen
[* 8] übersetzte. In Abessinien verschmähen Christen und Mohammedaner das Fleisch des Klippschliefers
, welches nach Moses von den
Juden nicht gegessen werden durfte. Die Beduinen des Steinigen Arabien schätzen dagegen das Fleisch sehr hoch.
Vgl. Brandt, Über
die Gattung der Klippschliefer
(St. Petersb. 1869).