Titel
Schleswig-Holstein
(hierzu
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),
preuß. Provinz zwischen der Nord- und Ostsee, ist gebildet aus den bis 1864 zu Dänemark [* 2] gehörigen Herzogtümern Schleswig, Holstein und Lauenburg, [* 3] von denen die beiden erstern Österreich [* 4] im Prager Frieden an Preußen [* 5] abtrat, während Lauenburg, wiewohl bereits im Vertrag von Gastein (1865) von Österreich an die Krone Preußen überlassen, erst 1876 als »Kreis [* 6] Herzogtum Lauenburg« dem preußischen Staat einverleibt und zur Provinz S. geschlagen wurde. Die Provinz grenzt im N. an Jütland, im O. an die Ostsee, an das oldenburgische Fürstentum Lübeck, [* 7] an Lübeck und Mecklenburg, [* 8] im Süden an Hamburg [* 9] und die Provinz Hannover, [* 10] im W. an die Nordsee und hat einen Flächeninhalt von 18,841 qkm (342,19 QM.).
[Bodenbeschaffenheit, Klima.]
S. liegt im Norddeutschen Tiefland, ist aber nicht vollständig eben, da es von dem Norddeutschen Landrücken in der Nähe der Ostsee durchzogen wird, auf dem in Holstein der Bungsberg (158 m) und der Pielsberg (127 m), in Schleswig die Hüttener Berge (109 m), südöstlich von Schleswig, die höchsten Punkte sind. Von älterm Gestein ist nur Gips [* 11] der Zechsteinformation bekannt, unter dem in neuester Zeit das Steinsalzlager bei Segeberg und Stipsdorf in einer Tiefe von 148 und 97 m erbohrt worden ist.
Kreide [* 12] ist an einigen Punkten in der Tiefe nachgewiesen, und die Tertiärformation [* 13] ist als Unterlage vielfach verbreitet (Morsumer Kliff auf Sylt). An der Oberfläche erscheinen aber fast nur diluviale und alluviale Ablagerungen. Das Diluvium [* 14] zerfällt hier in den Geschiebethon, Geschiebesand und die Ahlformation. Der Geschiebethon umfaßt die fruchtbare Landschaft an der Ostsee sowie die Ostseeinseln Alsen und Fehmarn, der Geschiebesand, weniger fruchtbar, aber doch noch guten Roggenboden aufweisend, den Kern des Landrückens, die Ahlformation oder Geest die weite, ebene und größere westliche Hälfte des Landes. Die letztere, in Holstein 30-45, in Schleswig 15-22 (in Jütland bis 90) km breit, besteht aus einem braunen, losen Sandstein (Sandahl) oder aus einer Mischung von Sand und kleinen Steinen (Steinahl), welche Massen
[* 1] ^[Abb.: Wappen [* 15] von Schleswig.] ¶
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auf einer guten Erdschicht liegen, aber von einer unfruchtbaren, weißen Sandschicht von 0,3-0,6 m Dicke bedeckt sind. Sand und Ahl tragen meist nur Heidekraut, während die tiefer liegenden Landstriche mit Mooren ausgefüllt sind, die besonders ausgedehnt längs der Marschen liegen. Diese, dem Alluvium angehörig, enthalten einen überaus fruchtbaren, aus dem Schlamm der Nordsee gebildeten Boden, erstrecken sich längs der Westseite von der schönen Hügelkette von Blankenese (Süllberg 91 m) bis Hoyer in Nordschleswig in einer Breite [* 17] von 7-22 km, haben nirgends mehr als 5 m Meereshöhe, liegen zuweilen noch unter dem Meeresspiegel (Wilstermarsch) und werden gegen die Wasserfluten durch 8 m hohe Deiche geschützt, die oftmals auch landeinwärts Distrikte umschließen (Köge).
Nur zweimal weichen die Deiche einem Steilufer: bei St. Peter auf Eiderstedt (Hitzbank) und bei Schobüll im N. von Husum. [* 18] Die Marsch erweitert sich seewärts noch beständig durch Absetzung des fetten Schlammes, und neue Eindeichungen stehen bevor; die letzte größere Eindeichung fand 1857 statt (Friedrichskog). Der Flugsand, diese große Plage Jütlands, gehört ebenfalls dem Alluvium an und bildet Dünen auf den äußern Inseln der Nordsee, namentlich auf Sylt.
Die Ostsee bespült S. in einer Länge von 375 km. Die Küste an derselben ist vorzugsweise steil, Dünen fehlen fast gänzlich. Lange, schmale und in der Regel tiefe Busen (Föhrden) gehen weit in das Land hinein, von denen mehrere vortreffliche Häfen abgeben: die Neustädter Bucht, die Busen von Kiel [* 19] (24 km lang, im Innern 2-3 km breit und 10 m tief) und Eckernförde, die flache Schlei, die Busen von Flensburg, [* 20] Apenrade und Hadersleben. [* 21] Zwischen diesen Busen liegen eine Reihe von Halbinseln: Wagrien zwischen der Neustädter Bucht und dem Kieler Busen, die Dänische Wohld zwischen dem Kieler und Eckernförder Busen, Schwansen zwischen dem letztern und der Schlei, Angeln zwischen der Schlei und dem Flensburger Busen, Sundewitt nördlich von letzterm u. a. Neben der Halbinsel Sundewitt liegt die Insel Alsen, vom Festland durch den im Süden nur 250 m, im N. 4 km breiten Alsensund getrennt, während von der Nordostseite von Holstein die Insel Fehmarn durch den 320 m breiten und 3 m tiefen Fehmarnsund geschieden ist.
Die Nordsee bespült die Provinz von der Elbmündung bis zur jütischen Grenze. Am weitesten in dieselbe hinaus geht hier die Halbinsel Eiderstedt im südlichen Schleswig. Im Süden derselben befinden sich die busenartig erweiterte Mündung der Eider und die Bucht von Meldorf, von denen diese in das Land Dithmarschen einschneidet und durch den Friedrichskog von der Elbmündung geschieden ist. Nördlich von Eiderstedt breitet sich das Schleswigsche Wattenmeer mit seinen zahlreichen Inseln und Untiefen, die zur Ebbezeit wasserfrei sind, aus; da sind im Süden die eingedeichten Inseln Nordstrand und Pellworm vor Husum, dann folgen die kleinen, uneingedeichten Halligen, weiter die Insel Föhr, unter dem Schutz der dünenreichen Insel Amrum, endlich die Inseln Sylt und Röm, beide ebenfalls Dünen enthaltend.
Innerhalb des Wattenmeers befinden sich zwischen den Inseln und Watten eine Anzahl von Tiefen, welche kleinern oder größern Schiffen die Einfahrt gestatten: Süder- und Norder-Piep, in der Richtung auf Meldorf, die Eider, nach dem Hafen von Tönning, der Heverstrom, nach Husum hinauf, die Süder- und Norderaue, zwischen den nördlichen Halligen und Föhr, das Fahrtrapptief, zwischen Föhr und Sylt, das Lister Tief, zwischen Sylt und Röm. Elbe und Eider sind die Hauptflüsse.
Die Elbe begrenzt die Provinz gegen Hannover in einer Länge von 103 km und empfängt aus Süden die Delvenau (Stecknitzkanal), die Bille und Alster, beide im Hamburgischen mündend, die Pinnau, Krückau, den Rhin und die Stör mit der Brame. Die Eider durchfließt etwa die Mitte des Landes und empfängt rechts die Sorge und Treene, links die Jevenau, Helderau und Gieselau. Von den übrigen Flüssen münden die Husumer Au, die Scholmer Au, die Widau und Brede Au in das Schleswigsche Wattenmeer, die Schwentine in den Kieler Busen und die Trave außerhalb der Provinz in die Lübecker Bucht.
Alle diese Flüsse [* 22] sind auf kürzere oder längere Strecken schiffbar. Unter den Kanälen sind zu nennen: der 1888 im Bau begonnene Nord-Ostseekanal, 98 km lang;
der 32 km lange Eiderkanal, zwischen der Eider und dem Kieler Busen;
der Stecknitzkanal oder die kanalisierte Delvenau, 56 km lang, zwischen Elbe und Trave;
der Kudenseer Kanal, 15 km lang, zwischen der Holstenau und Elbe bei St. Margarethen;
die Süderbootfahrt, im Kreis Eiderstedt von Garding zur Eider (6 km), und der Tondernsche Kanal, [* 23] von Tondern zur Widau.
Zahlreiche Landseen finden sich in der fruchtbaren Hügellandschaft des nordöstlichen Holstein: der Plöner und der Selenter See die größten, der Weseker See unweit Oldenburg, [* 24] der Warder See an der obern Trave, der Bothkamper, Westen- und Flemhuder See an der obern Eider. Im Lauenburgischen liegen der Ratzeburger und der Schallsee, im Schleswigschen der Wittensee, unweit der Eider, und der Bottschlotter und Gotteskogsee in den westlichen Marschen. Das Klima [* 25] ist durch die Einwirkung der Meere gemäßigt; die jährliche Durchschnittswärme beträgt in Kiel 8,1, Altona [* 26] 9,1, Husum 8,21° C., die jährliche Regenmenge 63-77 cm.
[Bevölkerung, Erwerbszweige.]
Die Bevölkerung belief sich 1885 auf 1,150,306 (61 auf 1 qkm), worunter 1,131,899 Evangelische, 12,217 Katholiken, 2215 sonstige Christen, 3544 Juden etc. Die Einwohner sind größtenteils Deutsche, [* 27] die sich meist der plattdeutschen Mundart bedienen, und zu denen auch die Friesen an der westlichen Küste und auf den Inseln des Wattenmeers zu rechnen sind. Im N. von Flensburg und Tondern sind die Dänen, etwa 140,000 in der ganzen Provinz, vorherrschend. Es gibt 54 Städte, 1804 Landgemeinden und 358 Gutsbezirke.
Die Haupterwerbszweige der Bewohner sind: Landwirtschaft, Viehzucht, [* 28] Schiffbau und Schiffahrt. Von der Gesamtfläche kommen 58,3 Proz. auf Ackerland und Gärten, 10,8 auf Wiesen, 17,7 auf Weiden, 6,4 Proz. auf Waldungen. Die fruchtbarsten Äcker sind in der Marsch des Kreises Steinburg (Wilster), in den Kreisen Eiderstedt, Norderdithmarschen, Oldenburg, Süderdithmarschen und Sonderburg. Getreide, [* 29] besonders Weizen, wird zur Ausfuhr gewonnen; Garten [* 30] und Obstbau blühen in der Umgegend von Altona und Hamburg, unterstützt durch die große Baumschule zu Klein-Flottbeck; einen Ruf haben die Gravensteiner Äpfel.
Vortreffliche Fettweiden in den westlichen Marschländern sind die Grundlage für eine bedeutende Rindviehzucht. Die Holzungen haben einen geringen Umfang und bestehen vorwiegend aus Laubhölzern; an ihre Stelle treten in dem östlichen Teil der Provinz die Hecken, welche die Koppeln einschließen. Nach der Viehzählung von 1883 hatte S. 156,534 Pferde, [* 31] 727,505 Stück Rindvieh, 320,768 Schafe, [* 32] 268,061 Schweine [* 33] und 42,580 Ziegen. Für die Hebung [* 34] der Pferdezucht [* 35] besteht ein Landgestüt zu Traventhal. Das Rindvieh ist von vorzüglicher Rasse und verhältnismäßig ¶
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zahlreicher als in irgend einer andern preußischen Provinz; in großer Menge wird dasselbe von Tönning, Husum, Altona und über Hamburg nach England ausgeführt. Der Wildstand ist nicht bedeutend; Geflügel wird zahlreich gezogen, wilde Enten [* 37] werden in großer Zahl auf Föhr und Sylt gefangen. Die Fischerei [* 38] ist in der Ostsee (Kieler Sprotten) ergiebiger als in der Nordsee; im Schleswigschen Wattenmeer aber wird eine ansehnliche Austernzucht betrieben (etwa 50 Bänke).
Das Mineralreich liefert keine große Ausbeute. Von Wichtigkeit allein sind die großen Torflager, das Gips- und Steinsalzlager bei Segeberg sowie das Vorkommen von gutem Thon; Spuren von Braunkohlen und Erdöl [* 39] sind nachgewiesen. Größere Fabrikanstalten, wie Eisengießereien, Maschinen-, Tabaks-, Tuchfabriken etc., gibt es nur in den größern Städten (Tuchfabriken in Neumünster); der Schiffbau wird am Kieler Busen zu Gaarden und Ellerbeck, dann auch zu Altona und Flensburg betrieben.
Der Hafenplätze an beiden Meeren und den zahlreichen schiffbaren Flüssen gibt es sehr viele; jedoch treten unter denselben nur Kiel, Flensburg, Altona, Tönning und Rendsburg [* 40] besonders hervor. Die Anlage eines neuen, großen Hafens an der Westküste von S. bei Emerleff, in der Nähe von Hoyer, besonders zur Hebung der Nordseefischerei sowie des Handels mit England, steht in Aussicht. Ein großer Teil des Schiffahrtsverkehrs wird auch durch die im Bereich der Provinz liegenden Städte Hamburg und Lübeck besorgt.
Die Reederei von S. ist bedeutend; zu ihr gehörten 1886: 712 Schiffe, [* 41] darunter 556 Segelschiffe und 156 Dampfer, davon kamen auf das Ostseegebiet 316, auf das Nordseegebiet 396 Schiffe. Die größten Reedereiplätze sind: Altona, Apenrade, Blankenese, Elmshorn, [* 42] Flensburg, Kiel und Rendsburg. Die Eisenbahnen der Provinz sind meist Staatsbahnen. [* 43] Die wichtigsten Linien derselben sind: Altona-Kiel, Neumünster-Wamdrup, Neumünster-Oldesloe, Neumünster-Neustadt und Jübeck-Tönning ^[richtig: Jübek-Tönning]. Namhafte Privatbahnen sind die Holsteinische Marschbahn (Linie Elmshorn-Heide) und die Linien Heide-Ripen, Lübeck-Büchen und Kiel-Flensburg.
[Bildung, Verwaltung.]
Für die geistige Bildung sorgen: eine Universität zu Kiel, 12 Gymnasien, 3 Realgymnasien, eine Oberrealschule, ein Progymnasium, 2 Realschulen, 11 Realprogymnasien, eine Landwirtschaftsschule, 6 Schullehrerseminare, eine Marineakademie zu Kiel, eine Kadettenanstalt zu Plön, 3 Navigationsschulen, 2 Taubstummeninstitute etc. In den deutschen Reichstag entsendet die Provinz 10, in das preußische Abgeordnetenhaus 19 Abgeordnete.
Militärisch gehört sie zum Bezirk des 9. Armeekorps. Die Provinzialstände bestehen (ohne Lauenburg) aus 20 Vertretern des größern Grundbesitzes, 19 der Städte und 19 der Landgemeinden. Für die Justiz bestehen: ein Oberlandesgericht zu Kiel mit 3 Landgerichten. Der Oberpräsident hat seinen Sitz in Schleswig, wo sich auch das Provinzialschulkollegium befindet, das Generalkommando des 9. Armeekorps, die Provinzialsteuer- und die Eisenbahndirektion sind in Altona. In Kiel befinden sich die Marinestation der Ostsee und das evangelisch-lutherische Konsistorium.
Der Bischof von Osnabrück [* 44] verwaltet die apostolische Präfektur für S. Hinsichtlich des Bergbaues ressortiert die Provinz vom Oberbergamt Klausthal, in Auseinandersetzungssachen von der Generalkommission zu Hannover. Eine Oberpostdirektion ist in Kiel (ein Teil der Provinz untersteht der zu Hamburg). Ein gemeinsames Wappen für die ganze Provinz ist noch nicht vorhanden. Holstein hat dasselbe Wappen wie Schaumburg-Lippe: ein ausgebreitetes, in drei Teile zerschnittenes Nesselblatt mit einem von Silber und Rot quergeteilten Schildchen, gegen welches, zwischen den drei Teilen des Nesselblattes, drei silberne Nägel [* 45] mit den Spitzen stehen.
Die Landschaft Stormarn führt im roten Feld einen silbernen Schwan mit einer goldenen Kette um den Hals, Dithmarschen im roten Feld einen geharnischten Reiter mit entblößtem Schwert auf silbernem Pferd, [* 46] Wagrien einen blauen Ochsenkopf in Gold. [* 47] Das Wappen von Schleswig bilden zwei blaue goldgekrönte Löwen [* 48] im goldenen Felde. Die Landesfarben (herkömmlich Blau, Rot, Weiß) sind amtlich noch nicht festgestellt. Eine Kreisordnung trat in Kraft. [* 49] Die Provinz bildet nur einen Regierungsbezirk (Schleswig) und wird in 22 Kreise [* 50] eingeteilt:
Kreise | QKilometer | QMeilen | Einwohner | Einw. auf 1 QKilom. |
---|---|---|---|---|
Altona (Stadtkreis) | 12 | 0.22 | 123352 | - |
Apenrade | 685 | 12.44 | 28347 | 41 |
Eckernförde | 788 | 14.31 | 38212 | 48 |
Eiderstedt | 331 | 5.99 | 16780 | 51 |
Flensburg | 1047 | 19.03 | 73789 | 70 |
Hadersleben | 1694 | 30.77 | 57211 | 34 |
Husum | 850 | 15.44 | 36489 | 43 |
Kiel (Stadtkreis) | 15 | 0.27 | 51706 | - |
Kiel (Landkreis) | 704 | 12.79 | 44043 | 62 |
Lauenburg (Herzogtum) | 1183 | 21.49 | 49861 | 42 |
Norderdithmarschen | 601 | 10.92 | 36627 | 61 |
Oldenburg | 837 | 15.60 | 44402 | 53 |
Pinneberg | 805 | 14.62 | 71433 | 89 |
Plön | 955 | 17.34 | 58126 | 61 |
Rendsburg | 1257 | 22.83 | 53955 | 43 |
Schleswig | 1056 | 19.18 | 62404 | 59 |
Segeberg | 1158 | 21.03 | 39956 | 35 |
Sonderburg | 442 | 8.03 | 32457 | 73 |
Steinburg | 936 | 17.00 | 62032 | 66 |
Stormarn | 927 | 16.84 | 73031 | 79 |
Süderdithmarschen | 746 | 13.55 | 40720 | 55 |
Tondern | 1812 | 32.73 | 55373 | 31 |
Vgl. Greve, Geographie und Geschichte der Herzogtümer Schleswig und Holstein (Kiel 1844);
v. Schröder, Topographie des Herzogtums Schleswig (2. Aufl., Oldenb. i. H. 1854) und der Herzogtümer Holstein und Lauenburg (mit Biernatzki, 2. Aufl., das. 1855);
v. Osten, S. in geographischen und geschichtlichen Bildern (2. Aufl., Flensb. 1877);
Böger, Topographisches Handbuch für die Provinz S. (Kiel 1881);
Haas,
Geologische Bodenbeschaffenheit Schleswig-Holsteins
(das. 1889);
P. Chr. Hansen, S., seine Wohlfahrtsbestrebungen etc. (das. 1882);
»Gemeindelexikon für die Provinz S.« (hrsg. vom Statistischen Büreau, Berl. 1888);
v. Wobeser, Statistik der Provinz S. (Altona 1887);
Michler, Kirchliche Statistik der Provinz S. (Kiel 1887, 2 Bde.);
Krüger, Organisation der Staats- und Selbstverwaltung in der Provinz S. (das. 1888);
Köppen, Kreis- und Provinzialordnung für S. (Schlesw. 1888);
Haupt, Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz S. (Kiel 1886 ff.);
Reisehandbücher von Heinrich (das. 1885-88, 3 Tle.), Schmarje (Hamb. 1886) u. a.
Geschichte.
[Die schleswig-holstein
ischen Linien.]
Die Geschichte des vereinigten S. beginnt mit dem Jahr 1386, in welchem Gerhard VI. die Grafschaft Holstein (s. d.) mit dem Herzogtum Schleswig (s. d.) unter seiner Herrschaft dauernd vereinigte. Nach dem Aussterben der Kieler Linie (1390) erwarb Gerhard 1403 ganz Holstein (mit Ausnahme des geringfügigen schauenburgischen Anteils), fiel aber 1404 im Kampf gegen die Dithmarschen. Sein Sohn Adolf VIII. erhielt die ¶