Schleißheim
(Ober-S.), Dorf im bayr. Regierungsbezirk Oberbayern, Bezirksamt München I, links von der Isar und an der Linie München-Regensburg-Oberkotzau der Bayrischen Staatsbahn, hat ein königliches Remontedepot, eine Militärmahlmühle, Fabrikation landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen, Bierbrauerei, (1885) 571 Einw. und ist namentlich bekannt durch sein schönes königliches Lustschloß. Dasselbe wurde 1684-1700 vom Kurfürsten Max Emanuel im spätfranzösischen Renaissancestil erbaut und hat eine prachtvolle Marmortreppe, eine große Gemäldegalerie (namentlich Holländer und Oberdeutsche), die von Max Emanuels Vater Ferdinand Maria herrührt und vom König Maximilian Joseph bedeutend vermehrt wurde. Dabei ein Schloßgarten im altfranzösischen Geschmack, durch König Ludwig I. neuhergestellt, mit dem Jagdschlößchen Lustheim. S. ist Sitz der Administration des königlichen Staatsguts sowie der Jagd- und Forstbehörde der königlichen Hofjagd und der Staatswaldungen.
Vgl. Mayerhofer, Geschichte des königlichen Lustschlosses S. (Leipz. 1885).