* Schleifeberg
oder Schleifenberg (Kt. Basel Land, Bez. Liestal). Von NW. nach SO. sich erstreckende Hügelkette; 1 km nw. Liestal. Oben ist eine Hochfläche, die sich gegen NNW. senkt; nach SW. fällt sie in steiler Böschung ab. Eiserner Aussichtsturm von 30 m Höhe, der eine ziemlich weite Rundsicht auf die Alpen, die Vogesen, das schweizerische Mittelland und den Faltenjura bietet. Diese Hügel bestehen aus Schichten von fossilienreichem mittlerem Dogger, die in leichter Neigung in nw. Richtung abfallen. An der Grenze des Hauptrogensteins entspringen zahlreiche Quellen. Das Plateau selbst ist mit Glaziallehm bedeckt. Die Flora dieser Gegend ist interessant. Der warme, trockene, auf Kalk aufruhende SW.-Abhang zeichnet sich durch kalkliebende Spezies von thermophilem und xerophilem Charakter aus: Brachypodium pinnatum, Dianthus superbus, Lathyrus silvestris, Coronilla montana, Linum tenuifolium, Bupleurum longifolium, Teucrium Botrys, Aster Amellus, Chrysanthemum corymbosum etc. An ¶
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bewaldeten Stellen der steilen Halden ist der Buchs ziemlich häufig; manchmal findet man da auch das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis). Die Tierspezies der südlichen Abhänge sind ebenfalls thermophil. Man findet folgende Spezies von Mollusken: Cyclostoma elegans, Bulimus detritus; aus der Zahl der Insekten sind zu erwähnen: Ascalaphus macaronius, Oedipoda coerulescens und eine Menge Lycaeniden. Die sonst seltene Pericallia matronula ist hier ziemlich häufig.
Die mit Glaziallehm bedeckte Hochfläche beherbergt eine Flora, deren Arten den Kalkgrund fliehen und die wir erst im Schwarzwald wieder finden: Aira caespitosa, Carex maxima, C. remota, Luzula alba, L. maxima, Lotus tenuis, L. uliginosus, Rubus tomentosus, Dianthus Armeria, Hypericum, pulchrum, Circaea lutetiana, Calluna vulgaris, Lysimachia nemorum, Melampyrum cristatum, Campanula patula, Centaurea nigra und Calamagrostis tenella. Die Eiche gedeiht hier prächtig und beschützt die Rosa arvensis, einige Brombeerarten, die man sonst in der Nähe nicht trifft, und die Potentilla Tormentilla.
[Dr. F. Leuthardt.]