Schleihe
(Schleie, Schleiche, Tinca Cuv.), Gattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Karpfen (Cyprinoidei), kleinschuppige Fische [* 3] mit sehr dicker, durchsichtiger Oberhautschicht, endständigem Maul, zwei Barteln an den Mundwinkeln, keulenförmigen Schlundzähnen in einfacher Reihe und kurzbasiger Rücken- und Afterflosse. Die gemeine S. (Schleierkarpfen, T. vulgaris Cuv.), bis 70 cm lang und 6 kg schwer, dunkel ölgrün, an den Seiten in Hell- oder Rötlichgrau mit violettem Schimmer übergehend, variiert sehr in der Färbung (Goldschleihe, eine schwarzfleckige, orangegelbe oder rote Varietät mit großen, dünnen, durchsichtigen Schuppen und zarten Flossen, in Oberschlesien), findet sich in fast allen europäischen Flußgebieten von Süditalien [* 4] bis Schweden, [* 5] namentlich auch in vielen Seen, und bevorzugt Gewässer mit schlammigem, lehmigem Grund.
Sie gedeiht auch noch in Wasser, in welchem Karpfen abstehen, verweilt stets am Boden, verbringt den Winter in halb erstarrtem Zustand im Schlamm und wurde auch im Sommer in solcher Lage angetroffen. Sie nährt sich von Gewürm, vermoderten Pflanzenstoffen und Schlamm, laicht vom März bis Juli im Röhricht, wobei beide Geschlechter alle Scheu verlieren, und vermehrt sich sehr stark. Die Jungen wachsen sehr schnell, erreichen schon im ersten Jahr etwa 200 g, werden aber erst im vierten Jahr fortpflanzungsfähig. Das Fleisch ist wohlschmeckend.