Schlackenw
olle.
Mit diesem Namen belegte man ein vor einigen Jahren aufgekommenes Fabrikat, welches aus Hohofenschlacke gefertigt wird und aus untereinander verschlungenen, äußerst feinen, der Glaswolle ähnlichen Fäden besteht. Die Herstellung geschieht so, daß man in einen, etwa 1 cm dick fließenden Strom geschmolzener Schlacke einen Strom gespannten Wasserdampfes eintreten läßt. Hierdurch wird die Schlacke augenblicklich in lauter feine Fäden zerrissen, die in einem hierzu hergerichteten abgeschlossenen Räume aufgefangen werden. Der Durchmesser der feinsten dieser Fäden beträgt nur 0,0004 mm, derjenige der dicksten 0,0056 mm. Die S. ist demnach weit feiner, als die feinsten bekannten Fasern, denn ein isolierter Seidenfaden hat 0,018, ein menschliches Haar 0,07 mm Durchmeser ^[richtig: Durchmesser]. - Man hat die S., da sie ein sehr schlechter Wärmeleiter ist, als Umhüllungsmaterial für Dampfkessel, Dampfleitungsröhren und Warmwasserleitungsröhren empfohlen, ferner als Füllmaterial für die Zwischenwände der Eisschränke und Eiskeller.
Trotz der so trefflichen Eigenschaften dieses Fabrikates erleidet dasselbe aber doch hinsichtlich seiner
Verwendung einige Beschränkung; die Hohofenschlacke enthält nämlich häufig etwas Schwefel
kalium, welches, wenn die S.
beständiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist, zersetzt wird und infolge der Einwirkung der Kohlensäure der Luft zur Bildung
von Schwefel
wasserstoffgas Veranlassung gibt. Auf der Oberfläche der
Röhren, die mit solcher S. umgeben
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sind, bildet sich dann, wenn sie feucht wird, Schwefeleisen, oder bei Kupferröhren Schwefel
kupfer. An trockner Luft hält
sich dagegen die S. sehr gut. Man verkauft sie mit 10 Mk. pro 100 kg. -