Schichtquellen
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s. Quellen.
Schichtquellen
3 Wörter, 28 Zeichen
Schichtquellen,
s. Quellen.
Stellen der Erdoberfläche, an denen Wasser in irgend erheblicher Menge aus dem Boden hervortritt. Mit Ausnahme von wenigen Fällen wie zu Scheveningen und Katwijk aan Zee in Holland, wo Wasser aus dem Meere den unter seinem Spiegel [* 3] liegenden eigentlichen Quellen zufließt, stammt das Wasser aller Quellen aus der Atmosphäre. Von den atmosphärischen Niederschlagen, Regen, Schnee, [* 4] Tau, verdunstet ein Teil sofort, ein anderer Teil fließt auf der Oberfläche unmittelbar ab; überall aber, wo nicht harter fester Fels den Boden bildet, sondern wo die oberflächlichen Partien der Gesteine [* 5] zerklüftet oder zersetzt sind, wo eine Decke [* 6] Pflanzen tragenden lockern Bodens vorhanden ist, wie besonders in moosreichem Waldboden, da wird der größte Teil der flüssigen oder flüssig gewordenen Niederschläge lange festgehalten, bis das Wasser nach tiefern Stellen zusammensickert, dort als Quelle [* 7] hervortritt. In allen O. tritt das Wasser nach einfachen hydrostatischen Gesetzen hervor; aus dem Gipfel eines isolierten Berges kann somit niemals eine Quelle vorkommen.
Ist der Boden nur bis zu geringer Tiefe locker oder das Gestein von Klüften durchzogen, so tritt die Quelle einfach an dem tiefsten Punkte des Niederschlaggebietes hervor (Boden- und Rasenquellen); von der Menge der Niederschläge hängt der somit schnell wechselnde Wasserreichtum der Quellen, von der Lufttemperatur ihre Temperatur ab. Verwickelter werden die Verhältnisse, wenn Spalten und Klüfte in den felsigen Untergrund bis zu größern Tiefen herabgehen, oder wenn dieser Untergrund aus miteinander wechsellagernden Gesteinsschichten besteht, welche vom Wasser leicht durchdrungen werden können.
In den massigen, von regelmäßigen Absonderungsklüften durchsetzten Gesteinen oder in den Gebieten, in denen zahlreiche mit dem geolog. Bau zusammenhängende Spalten auftreten, kann das atmosphärische Wasser bis zu bedeutenden Tiefen in die Erde hinabdringen, wie das die in fast allen Bergwerken sich zeigenden Sickerwasser lehren; in solchen Fällen ist es oft äußerst schwer, von der Erdoberfläche her die Bahnen zu erkennen, auf welchen das Wasser zu einer Quelle zusammenfließt. In aus geschichteten Gesteinen bestehenden Gebieten findet man sog. Schichtquellen da, wo eine gegen den Horizont [* 8] geneigte, das Wasser schwer durchlassende Schicht zu Tage ausgeht; Überfallsquellen dort, wo bei muldenförmiger oder bassinförmiger Lagerung der Schichten das Wasser sich über einer undurchlässigen Schicht in den darüber lagernden durchlässigern Schichten ansammelt, bis es über den Rand der undurchlässigen Schicht hinüberfällt; Spaltquellen am Grunde von offenen Spalten, z.B. in schmalen tiefen Thälern, welche das Schichtensystem durchziehen.
Auch bei den meist durch Wasserreichtum und andere Eigentümlichkeiten ausgezeichneten sog. aufsteigenden Quellen tritt das Wasser nach hydrostatischen Gesetzen auf: dem kürzern aufsteigenden Ast des unterirdischen Wasserlaufs werden immer längere absteigende entsprechen. (S. Bohrbrunnen.) Zu den aufsteigenden Quellen gehören auch alle im Meere in der Nähe der Küsten auftretenden Süßwasserquellen;
sie verändern ihren Ort nicht und sind z.B. an den Küsten Griechenlands nicht selten und den Fischern wohl bekannt.
Die Wassermenge aller Quellen, deren Wasser einen längern unterirdischen Lauf genommen hat, hängt außer von der Höhe der atmosphärischen Niederschläge auch von der Größe des Sammelgebietes ab; allen Quellen, welche unveränderlich gleich stark fließen, ¶