Schiavōne
(spr. skiaw-), Andrea, eigentlich Medola oder Meldolla, ital. Maler und Kupferstecher, geb. angeblich 1522 zu Sebenico in Dalmatien, gest. 1582 zu Venedig, [* 2] entlehnte von seiner slaw. Abkunft seinen Beinamen. Seine ersten Studien machte er nach den Kupferstichen des Parmeggianino, studierte hierauf die Werke Giorgiones und Tizians und suchte die Anmut des erstern und die Farbengebung des letztern zu vereinigen. Eigentümlich sind ihm die großen Massen von Helldunkel und ein weicher, saftiger Pinsel. Die meisten seiner Werke finden sich in Venedig, dann im übrigen Italien [* 3] und in Frankreich; einige auch in deutschen Galerien, z. B. zu Dresden [* 4] (Heilige Familie, Leichnam Christi). Die kaiserl. Galerie zu Wien [* 5] besitzt sein Selbstporträt und 12 andere Werke; die Eremitage zu Petersburg: [* 6] Jupiter und Io, in herrlicher Landschaft.