Scheyern
,
Dorf im bayr. Regierungsbezirk Oberbayern, Bezirksamt Pfaffenhofen, hat eine Benediktinerabtei mit Lateinschule und Knabenseminar (ursprünglich Stammburg der Grafen von S.) und (1885) 650 Einw. Die Stammburg S. ward 940 von Arnulf II. erbaut, 1124 in ein Kloster umgeschaffen und den Mönchen des aufgehobenen Klosters Ufenhofen überwiesen. Damals wurde der Sitz des Geschlechts nach Wittelsbach verlegt. Seit Arnulf II. (937-954) befinden sich die Grafen von S. im Besitz des Pfalzgrafenamts in Bayern. [* 2]
Der Hauptort dieser Pfalzgrafschaft war
Neuburg,
[* 3] ein Reichslehen, welches dann mit den Scheyern
schen
Erbgütern in
Rain,
Aichach
und
Hohenwart zu Einem
Territorium verschmolz. Ein Seitenzweig des obigen
Hauses sind die
Grafen von
Dachau.
Ein Nachkomme
Arnulfs II. war
Otto von
Wittelsbach, der 1180 mit dem Herzogtum
Bayern belehnt und der Stammvater des jetzigen
bayrischen Königshauses ward. Das
Kloster ward 1803 aufgehoben und verkauft, 1838 aber von König
Ludwig I. wieder angekauft,
neu eingerichtet und zur Gruft des königlichen
Hauses bestimmt.