Kaspar,
Maler, geb. zu
Aachen,
[* 2] bildete sich erst im
Atelier seines
Vaters, eines Miniaturmalers und
Gemälderestaurators, sodann von 1829 bis 1835 auf der
Akademie zu
Düsseldorf
[* 3] zum Landschaftsmaler. Aus der Verschmelzung
der
Eindrücke, welche seine Studienreisen nach
Holland,
München,
[* 4]
Tirol,
[* 5] Oberitalien
[* 6] auf ihn machten, mit
den Einwirkungen, die
Lessings und
Schirmers Vorbilder und namentlich die
LektüreWalterScotts auf ihn ausgeübt hatten, erwuchs
seine eigentümliche romantisch-phantastische Kunstweise.
Joh. Kaspar Nepomuk, Landschafts- und Arabeskenmaler, geb. zu
Aachen, zeigte schon als Knabe ein bedeutendes Künstlertalent und half seinem Vater beim Miniaturmalen. Er kam zwar mit 15 Jahren
zu einem Kaufmann in die Lehre, trat aber nach einem Jahr wieder aus, arbeitete bei seinem Vater und bezog 1829 die Akademie
in Düsseldorf, wo er sich alsbald für die Landschaft entschied. Schon 1832 begründete eine Landschaft
im niederländischen Charakter seinen Ruf und verschaffte ihm zahlreiche Aufträge.
Nachdem er bis 1835 auf der Akademie gearbeitet hatte, machte er mehrere Reisen nach Holland, München, Tirol und Oberitalien
und eignete sich durch das Studium der alten und neuen Meister und durch die Lektüre der Romane Walter
Scotts eine eigentümlich romantische Kunstrichtung an, die, stets poetisch, die Natur in phantastisch-pikanter Weise, oft
auf Kosten der Wahrheit darstellt. Dieser Auffassung entsprechend ist auch seine Technik leicht und elegant und im Kolorit
auf wirkungsvolle Gegensätze berechnet. Unter seinen meistens ältern Ölbildern sind die bedeutendsten:
die obenerwähnte niederländische Landschaft, Zigeuner unter Eichen (1832), Landschaft mit Mönchen (1834), Schloß am See
(1837) und Burg im Ahrthal mit Staffage aus dem Dreißigjährigen Krieg (1838, beide im Museum zu Leipzig), Ansicht vom Stolzenfels,
Geusenfahrt,
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Winterlandschaft bei untergehender Sonne (Neue Pinakothek in München), Mühle im Regen, Architekturstück mit Staffage eines
Mönchsbegräbnisses, Requiescat in pace und versunkenes Schloß im Meer (Aquarell). Einen noch größern Ruf als durch diese
Landschaften in Öl erlangte er durch seine Arabeskenzeichnungen für Titelblätter, Dedikationen, Gedenkblätter etc.
und durch seine Radierungen. Dazu gehören unter den größern Arbeiten: das Album der Burg Stolzenfels
(50 Blätter), das Album von Venedig, sechs große Ansichten der Burg Stolzenfels, acht dergleichen für den Großfürsten-Thronfolger
von Rußland, die 24 Aquarelle aus der Sage und Geschichte des Rheins (Museum in Köln) und unzählige einzelne Gelegenheitsblätter,
für die er von allen Seiten in Anspruch genommen wurde. Sehr geistreich sind auch seine Radierungen,
die mit wenigen Strichen einen großen Effekt erreichen. Er erhielt den Roten Adlerorden dritter Klasse, den Falkenorden
zweiter Klasse und die schwedische Medaille für Kunst und Wissenschaft.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau).
435 m. Gem. und Dorf, am rechten Ufer des Aarekanales und zwischen diesem und dem Altwasser der
Aare; 3,6 km nö. der Station Brügg der Linie Bern-Biel. Postablage, Telephon. 42 Häuser, 282 reform. Ew.
Kirchgemeinde Gottstatt. Fähre über den Kanal nach Gottstatt. Käserei. Seit der Aarekorrektion ist das ehemals versumpfte
Gelände der Kultur zurückgewonnen und mit Gemüse angepflanzt worden.