Scheremetjew,
alte, mit den Romanows (s. d.) verwandte russische Familie. Iwan Wasiljewitsch S., Bojar, zeichnete sich unter der Regierung des Zaren Iwan IV., des Schrecklichen, in vielen Schlachten gegen die krimschen Tataren sowie bei der Eroberung von Kasan 1552 aus. Sein Sohn Fedor Iwanowitsch S., Bojar, schloß mit Polen in Deulino, sodann zu Wjasma vorteilhafte Friedenstraktate ab. Boris Petrowitsch, Graf S., Generalfeldmarschall, einer von den Schöpfern der russischen Armee unter Peter d. Gr., geb. ward 1682 zum Bojaren ernannt, schloß mit dem König Johann Sobieski von Polen einen Friedens- und darauf mit dem Kaiser Leopold I. einen Bundestraktat ab, unternahm 1697 und 1698 eine denkwürdige Reise nach Rom und Malta, gewann die Ostseeprovinzen, namentlich durch seine Siege über den schwedischen General Schlippenbach bei Errestfor und Hummelshof, und befehligte bei Poltawa das Zentrum der Russen mit Auszeichnung. 1710 eroberte er Riga. 1711 war er Oberbefehlshaber der russischen Armee im türkischen Feldzug.
In den Grafenstand erhoben, starb er Michail Borissowitsch, Graf S., ältester Sohn des vorigen, russischer Generalmajor, geb. unterzeichnete mit Schafirow die Traktate mit der Türkei am Pruth und in Adrianopel starb im Oktober 1714 zu Kiew. Den Briefwechsel des Boris Petrowitsch S. mit Peter d. Gr. sowie das Tagebuch der oben erwähnten Reise desselben gab sein Sohn Peter Borissowitsch S. heraus. Nikolai Petrowitsch, Graf S., Oberkammerherr, geb. 1751, stiftete 1803 zu Moskau das nach ihm benannte Hospital als Asyl für Fremde und Notleidende, mit einer jährlichen Einnahme von 75,000 Rubel; starb in Moskau.