Schellack
(Tafellack,
Plattlack,
Lacca in tabulis), aus dem
Gummilack abgeschiedenes
Harz, wird in
Indien erhalten, indem
man den rohen oder durch
Auswaschen mit
Wasser vom
Farbstoff befreiten
Gummilack in
Säcken auf etwa 140°
erhitzt und das abfließende
Harz auf Pisangblättern oder irdenen
Cylindern in dünner
Schicht erstarren läßt. Der S. kommt
in kleinen, dünnen, eckigen, tafelartigen Bruchstückchen, auch in Form von
Kuchen (Kuchenlack) oder Klumpen (Klumpenlack)
sowie in Form meist runder, einige
Linien dicker, wenig durchscheinender, braunroter, sehr glatter Tafeln
von reiner
Masse
(Blut-, Knopfschellack
) in den
Handel, ist in der
Kälte sehr spröde und brüchig, ziemlich hart, geruch- und
geschmacklos, schmilzt beim Erhitzen, verbreitet in höherer
Temperatur einen nicht unangenehmen
Geruch und brennt mit hell
leuchtender
Flamme.
[* 2] Er ist unlöslich in
Wasser, aber löslich in
Weingeist (bis auf das beigemengte
Wachs),
Borax,
[* 3]
Ammoniak und kohlensauren
Alkalien. Man bleicht den S., indem man ihn in Sodalösung löst, mit unterchlorigsaurem
Natron
gemischt dem direkten Sonnenlicht aussetzt, durch
Salzsäure fällt und gut auswäscht. Er ist ganz farblos und nimmt beim
Kneten und
Ausziehen einen schönen seidenartigen
Glanz an. Der S. dient zur Bereitung von
Siegellack, von
Firnis,
Politur (farbloser S. für weiße
Hölzer),
Kitt,
Schleifsteinen etc.
¶
mehr
In der Hutfabrikation bildet er ein Surrogat des Leims. Die Auflösung in Borax (Wasserfirnis) wird als unzerstörbare Tinte benutzt.