Schele
von Schelenburg, Georg Viktor Friedrich Dietrich, Freiherr, hannöverscher Staatsmann, geb. 1771 zu Schelenburg, studierte die Rechte in Göttingen und wurde nach Errichtung des Königreichs Westfalen zum Gesandten in München und Mitglied des Staatsrats ernannt. In den hannöverschen Staatsdienst übergetreten, erhielt er 1824 das Präsidium des Obersteuer- und Schatzkollegiums und ward nach Errichtung des Geheimratskollegiums Mitglied desselben. In der Ersten Kammer war er Vorfechter der reaktionären Adelspartei. König Ernst August ernannte ihn sofort nach seinem Einzug in Hannover zum Staats- und Kabinettsminister und ließ von ihm durch Patent vom 5. Juli das Staatsgrundgesetz von 1833 aufheben. 1838 ward er in den Freiherrenstand erhoben. Er starb in Schelenburg. - Sein zweiter Sohn, Eduard August Friedrich, Freiherr S., geb. trat erst in den Justizdienst, ward 1841 Kabinettsrat, 1845 Mitglied der Ersten Kammer und übernahm nach der Thronbesteigung Georgs V. die Präsidentschaft des Ministeriums sowie die Portefeuilles des Auswärtigen und des königlichen Hauses. Da er aber die Anmaßungen der ritterschaftlichen Partei bekämpfte und den Verfassungsbruch widerriet, erhielt er seine Entlassung. Er war hierauf bis Juli 1866 fürstlich Thurn und Taxisscher Generalpostmeister zu Frankfurt und starb daselbst.