Scheibel
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Johann Gottfried, luther. Theolog, geb. zu Breslau, [* 2] ward 1807 Prediger in Breslau und erhielt 1811 eine außerordentliche, 1818 eine ordentliche Professur der Theologie an der Universität daselbst. Seine Weigerung, als Prediger an der Elisabethkirche die im Dienste [* 3] der Union stehende neue Kirchenagende anzunehmen, führte 1832 seine Amtsentsetzung herbei. Er begab sich darauf nach Dresden [* 4] und schrieb daselbst eine »Aktenmäßige Geschichte der neuesten Unternehmungen einer Union zwischen der reformierten und lutherischen Kirche im preußischen Staat« (Leipz. 1833, 2 Bde.). Infolge einer von ihm 1832 am Reformationsfest zu Dresden gehaltenen Predigt von da ausgewiesen, lebte er seit 1839 zu Nürnberg, [* 5] wo er 1841 das »Archiv für historische Entwickelung der lutherischen Kirche« (2 Hefte) herausgab und starb.