Schauenstein,
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, Bezirksamt Naila, hat ein Schloß, Baumwollweberei, Eisenhütte und (1885) 1282 Einw.
259 Wörter, 1'892 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, Bezirksamt Naila, hat ein Schloß, Baumwollweberei, Eisenhütte und (1885) 1282 Einw.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
(Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Thusis, Gem. Masein). 868 m. Burgruine und Wohnhaus, am rechtsseitigen Gehänge des Porteinertobels und 2 km nw. der Station Thusis der Albulabahn. 9 reform. Ew. deutscher Zunge, Kirchgemeinde Masein. Wiesenbau und Viehzucht. Die Burg war die Wiege des schon 1080 genannten Geschlechtes der Freiherren von Schauenstein. Bruno von Schauenstein war 1179 Bischof von Chur, und Albert von Schauenstein ist der zweite Stifter des Dominikanerinnenklosters Cazis.
Durch Verträge, die das Geschlecht 1423 mit den Gemeinden des Domleschg geschlossen hatte, wurde die Entstehung der spätern Bünde in Graubünden günstig vorbereitet. Die Schauenstein nannten sich auch Herren von Ehrenfels und später Herren von Haldenstein. Mehrere ihrer Angehörigen zeichneten sich im Waffenhandwerk oder als Staatsmänner aus: Jakob fiel in der Schlacht von Siena (1554);
Rudolf amtete 1585-1589 als Landeshauptmann im Veltlin und trat dann in fremde Dienste;
Thomas von Schauenstein-von Ehrenfels, Herr von Haldenstein, war Rektor der Universität Padua, liess als solcher seit 1604 verschiedene Münzsorten schlagen und suchte 1619 durch klugen Rat das zerrissene Vaterland zu versöhnen.
Das Geschlecht erlosch zu Ende des 18. Jahrhunderts. Sein letzter Vertreter, der die Grafenwürde erlangt hatte, hinterliess das Schloss samt den von ihm abhängigen Besitzungen seinem Neffen Anton von Buol unter der Bedingung, dass dieser Namen und Wappen derer von Schauenstein führen solle. Karl Rudolf von Buol-Schauenstein war 1794-1833 der erste Bischof der Diözese Chur-St. Gallen. Nachdem die Schauenstein die Herrschaft Haldenstein erworben hatten, liessen sie ihre Stammburg allmälig in Trümmer zerfallen.