Schattierung
,
in der Malerei die Veränderung, welche durch die verschiedenen Grade der Stärke [* 2] des darauf fallenden Lichts in einer und derselben Farbe hervorgebracht wird, wodurch Mittelfarben oder Tinten entstehen, die zur Mannigfaltigkeit des Kolorits gehören. Man hat beim Zeichnen mit Feder, Bleistift [* 3] und Tusche drei Manieren des Schattierens: das Schraffieren, das Rieseln oder Gravieren und das Tuschen. Im Schraffieren zeichnet man die Schatten [* 4] mit parallelen Strichen von gelindem Ansatz, deren Mitte stärker ausgedrückt wird;
das Rieseln geschieht durch kleine krumme Striche, die gegen das Licht [* 5] zu immer weiter auseinander gesetzt werden;
das Tuschen besteht im Überziehen mit einer dunkeln Farbe;
wird Tuschen und Schraffieren zugleich angewandt, so heißt es Rußen.
Vgl. Seeberger, Grundzüge der perspektivischen Schattenlehre (2. Aufl., Regensb. 1880);
Rieß, Schattieru
ngskunde (Stuttg. 1871; kürzere
Schrift, das.
1884).
In Bezug auf die S. in der Malerei mit Farben vergleiche man die bei Malerei, Aquarellmalerei und den andern hierher gehörigen Stichwörtern angegebenen Lehrbücher.