Fritz, Bildhauer, geb. 1841 zu Alsleben an der Saale, wurde Steinmetz in Halle, ging dann an die Akademie
zu Berlin und arbeitete von 1860 bis 1867 im Atelier des Professors A. Wolff. Von einer Reise zur Pariser Weltausstellung nach Berlin
zurückgekehrt, arbeitete er im eignen Atelier, in welchem unter anderm ein Modell zu einer Konkurrenz um ein Uhland-Denkmal
für Tübingen entstand, welches ihm den ersten Preis, aber nicht die Ausführung einbrachte. 1872 beteiligte
er sich an der Konkurrenz um das Goethe-Denkmal für Berlin, wurde zur engern Konkurrenz zugezogen und mit der Ausführung des
Denkmals betraut, welches 1879 enthüllt wurde (s. Tafel »Bildhauerkunst X«, Fig. 8). Während er hier monumentale Wirkung
mit höchster Anmut und Eleganz verband, brachte er in den Bronzestatuen Bismarcks und Moltkes für Köln
(1879 und 1881) ebenso glücklich Heldengröße und geistige Bedeutung zum Ausdruck. Von seinen übrigen Werken sind hervorzuheben:
ein Landsknecht für den Siegesbrunnen in Halle, das Lessing-Denkmal für Hamburg (Bronzeguß, 1882), das Gauß-Denkmal für Braunschweig,
Hebe und Amor tränken die Tauben der Venus (1886, Marmorgruppe) u. eine Victoria für die Herrscherhalle
des Berliner Zeughauses. S. hat auch zahlreiche Büsten geschaffen. Er ist Professor an der Kunstakademie u. Ritter des Ordens pour le mérite.
Fritz (Hugo Wilhelm Friedrich), Bildhauer, geb. 1841 zu Alsleben (Regierungsbezirk Merseburg), lernte vom 16.-18.
Jahr bei einem Steinmetzen in Halle, besuchte zwei Jahre die Berliner Akademie, bildete sich im Atelier
von Albert Wolff aus und besuchte dann noch Wien, München und Paris. Eins seiner ersten Werke war 1866 ein Bacchus, der die
Ariadne tröstet, zwar etwas modern in der Auffassung, aber mit trefflichem Verständnis der Formen und großer Lebenswahrheit
ausgeführt.
Nach dem dann folgenden Siegfried, der ins Drachenbad steigt, brachte er fast nur monumentale Porträtstatuen,
die ihm wegen ihrer trefflichen, lebenswahren Auffassung und scharfen Charakteristik einen immer bedeutendern Namen machten.
Es sind: sein preisgekröntes, aber nicht ausgeführtes Modell zum Uhland-Denkmal, sein ebenfalls preisgekröntes, allerdings
meisterhaftes Modell eines leider sitzend dargestellten Lessing für Hamburg und die drei in den Jahren 1879 und 1880 zur
Vollendung und Aufstellung gekommenen herrlichen Statuen von Bismarck in Köln, von Goethe in Berlin und von Gauß in Braunschweig.
Idealern Inhalts ist das von ihm entworfene Kriegerdenkmal in Halle. 1880 wurde er Mitglied der Akademie in Berlin.