Scham
,
weibliche
, s.
Scheide. ^[= (Mutterscheide, Vagina), derjenige Teil der weiblichen Geschlechtsorgane, in welchen bei der ...]
Scham,
weibliche
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Scham,
weibliche
, s.
Scheide. ^[= (Mutterscheide, Vagina), derjenige Teil der weiblichen Geschlechtsorgane, in welchen bei der ...]
(Mutterscheide, Vagina), derjenige Teil der weiblichen
Geschlechtsorgane, in welchen bei der Begattung das männliche
Glied
[* 4] aufgenommen wird. Sie bildet das äußerste Stück des Eileiters, ist jedoch von ihm durch größere Weite unterschieden.
Unter den Wirbeltieren ist sie im Einklang mit der Ausbildung der Rute (s. d.) fast nur bei den Säugetieren stark entwickelt,
und zwar ist sie doppelt bei den Beuteltieren, einfach, aber nach innen zu geteilt (um in die zwei Gebärmütter
je einen Zweig zu senden) bei einigen Nagetieren, ungeteilt bei dem Rest. Sie beginnt bei allen Säugetieren am Ende der Gebärmutter
[* 5] und endet selbst zuweilen mit einer besondern Schleimhautfalte (s. unten) in den Raum, welcher als die äußere Scham bezeichnet
wird und in seiner Tiefe auch die Harnröhre einmünden läßt. Beim Menschen (s. Tafel »Eingeweide
[* 6] II«,
[* 3]
Fig. 2) ist die S. eine gekrümmte häutige Röhre von 7-8 cm Länge (bei Ausdehnung
[* 7] 9-11 cm) und 3 cm Weite.
Ihre Wände sind 2 mm dick, sehr dehnbar und elastisch, stark muskulös und bilden bei Jungfrauen am Eingang
eine meist halbmond-, selten ringförmige Falte (Scheidenklappe, Hymen, Jungfernhäutchen), welche den Durchmesser desselben
beträchtlich verringert. Nach ihrer Zerreißung bleiben von ihr nur einige wenig hervorragende Narben (carunculae myrtiformes)
zurück. Im Innern der S. befindet sich normal stets Schleim. Die weibliche
Scham (vulva, cunnus), d. h. der für S. und
Harnröhre gemeinschaftliche Raum (sinus urogenitalis) liegt in der Nähe des Afters, ist beim Embryo mit diesem zur Kloake vereinigt
und auch bei vielen erwachsenen Säugetieren noch mit ihm durch eine Hautfalte verbunden sowie mit einem für beide Öffnungen
gemeinschaftlichen Schließmuskel versehen.
Eine in ihr befindliche Hervorragung ist der Kitzler oder die Klitoris (s. d.). Beim Menschen ist sie rechts
und links durch je zwei Hautfalten ausgezeichnet, die äußern oder großen und innern (auch Nymphen genannten) oder kleinen
Scham
lippen; der Eingang zur S. läßt sich beim Weib durch einen besondern Schließmuskel (constrictor cunni), dessen Fasern
zum Teil in die des Afterschließmuskels übergehen, verengern. Der vor der Scham (und beim Mann vor der
Rute) gelegene, mit krausen Haaren besetzte Teil der Bauchwandung heißt Venus- oder Schamberg (mons Veneris s. mons pubis).