Schakal
(Thos, Goldwolf, Canis [Sacalius] aureus Briss.), Raubtier [* 2] aus der Familie der Hunde [* 3] (Canida) und der Gattung Hund (Canis L.), 65-70 cm lang, mit 30 cm langem Schwanz und 45-50 cm hoch, im Habitus den Füchsen sich nähernd, niedrig, in der Schädelbildung den Wölfen entsprechend, aber mit etwas längerer, spitzer Schnauze, mit rauhem Pelz, spitzen, kurzen Ohren und buschigem Schwanz, ist schmutzig graugelb, auf dem Rücken dunkler, bisweilen auch schwarz gewellt oder dunkler gestreift, an den Seiten, Schenkeln und Läufen fahlrot, an der Kehle und am Bauch [* 4] weißlichgelb; der Schwanz ist dunkel, an der Spitze schwarz.
Der S. bewohnt
West- und Nordwestasien, Nordafrika,
Morea, die Türkei
[* 5] und einige Gegenden
Dalmatiens. Auch
in seiner Lebensweise steht der S. zwischen
Wolf und
Fuchs;
[* 6] er begibt sich gegen
Abend auf seine Jagdzüge, zieht durch lautes
Heulen andre seiner Art herbei und streift mit diesen umher. Durch sein dreistes, zudringliches
Wesen, seine Räubereien und
das beständige nächtliche Heulen wird er sehr lästig, so daß der Nutzen, den er durch Wegräumen
des
Aases und Vertilgung von
Mäusen stiftet, wenig in Betracht kommt. Er plündert die Hühnerhöfe mit der größten Mordgier,
auch Obstgärten und
Weinberge, raubt selbst
Lämmer und
Ziegen und folgt größern
Raubtieren und Reisezügen, um zu stehlen
und zu plündern. In manchen Gegenden werden die Schakale
förmlich zur Landplage.
Das Weibchen wirft in einem verborgenen
Lager
[* 7] 5-8
Junge und zieht nach zwei
Monaten mit ihnen aus.
Jung eingefangene Schakale
werden sehr zahm, pflanzen sich auch fort und paaren sich mit Haushunden. Wie letztere, wird der S. von der
Wutkrankheit befallen.
An den
Schädeln einzelner Schakale
findet sich eine Knochenwucherung, das Schakalhorn, Narrik-Kombu der
Singhalesen, welches von diesen als
Talisman getragen wird und dem
Besitzer Erfüllung aller
Wünsche verbürgt. In Nordindien
und
Nepal vertritt den gemeinen S. der
Landjak (C. pallipes), wohl nur eine
Spielart des vorigen, in
Inner- und Südafrika
[* 8] der
sehr niedrige Schabrackenschakal
(C. mesomelas
Schreb.), mit seitlich scharf begrenzter schwarzer Färbung
der Oberseite.