Schaffgotsch
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altadliges Geschlecht in Schlesien [* 2] und Böhmen, [* 3] seit 1592 freiherrlich, seit 1708 reichsgräflich, teilt sich in die böhmische und in die schlesische Linie. Jene ist in Böhmen und Mähren begütert und hat gegenwärtig den österreichischen Kämmerer Johann Franz de Paula, Graf von S., geb. zum Chef; diese besitzt in Schlesien die freie Standesherrschaft Kynast nebst dem Badeort Warmbrunn und dem Dorf Hermsdorf sowie die Herrschaft Greifenstein im Kreis [* 4] Löwenberg des Regierungsbezirks Liegnitz [* 5] und wird gegenwärtig durch den Erblandhofmeister und Erbhofrichter Reichsgrafen Ludwig Gotthard von S., geb. erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses, vertreten.
Unter den frühern Sprößlingen des Hauses sind hervorzuheben: Johann Ulrich, Graf von S., geb. 1595 auf Kynast, trat 1619, obgleich Protestant, in kaiserliche Dienste [* 6] und ward bald General und Vertrauter Wallensteins, in dessen Fall er 1634 verwickelt wurde. Zu Ohlau gefangen, ward er in Regensburg [* 7] enthauptet. Seine Kinder verloren die Stammherrschaft Trachenberg und wurden im katholischen Glauben erzogen. Philipp Gotthard, Graf von S., ward 1748 Fürstbischof von Breslau, [* 8] zog sich aber durch sein Benehmen nach der Einnahme Breslaus seitens der Österreicher im Siebenjährigen Krieg 1757 Friedrichs d. Gr. Ungnade zu und starb 1795 in der Verbannung.