Schack
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Adolf Friedr., Graf von, Dichter, Litterarhistoriker und Übersetzer, geb. zu Brüsewitz bei Schwerin, [* 3] widmete sich 1834–38 zu Bonn, [* 4] Heidelberg [* 5] und Berlin [* 6] dem Studium der Jurisprudenz, zugleich aber dem der verschiedenen europ. Litteraturen und der orient. Sprachen. Nachdem er seit 1838 eine Zeit lang beim Kammergericht zu Berlin gearbeitet hatte, durchstreifte er Italien, [* 7] Sicilien, Ägypten, [* 8] Syrien und die Türkei, [* 9] hielt sich dann in Griechenland [* 10] auf und ging nach Spanien, [* 11] um die dortigen größeren Bibliotheken zu durchforschen.
Nach Deutschland [* 12] zurückgekehrt, trat er in die Dienste [* 13] des Großherzogs von Mecklenburg, begleitete diesen als Kammerherr und Legationsrat auf seinen Reisen nach Italien und Konstantinopel, [* 14] wurde hierauf zur Bundestagsgesandtschaft versetzt und ging 1849 erst als Bevollmächtigter bei dem Kollegium der Union, dann als Geschäftsträger nach Berlin, wo er dem Studium der orient. Sprachen, besonders dem des Sanskrit, Arabischen und Persischen, oblag. S. nahm 1852 seine Entlassung aus dem Staatsdienste und ging zunächst auf seine Güter in Mecklenburg, reiste aber dann nach Spanien, wo ihn bis 1854 vorzugsweise Forschungen über die Geschichte und Kultur der span. Araber beschäftigten. Seit 1855 lebte er in München. [* 15] 1876 erhob ihn Kaiser Wilhelm in den erblichen Grafenstand. Er starb in Rom. [* 16] Zu S.s Hauptwerken gehört die «Geschichte der dramat. Litteratur und Kunst in Spanien» (3 Bde., Berl. 1845–46; Bd. 1, «Nachträge», Frankf. 1854). An diese schlossen sich das «Span. Theater» [* 17] (2 Bde., Frankf. 1845; neue vermehrte Aufl., Stuttg. 1886) und Übersetzungen aus den dramat. Dichtern der Spanier. Ferner übersetzte S. die «Heldensagen des Firdusi» (Berl. 1851) und «Epische Dichtungen aus dem Persischen des Firdusi» (2 Bde., ebd. 1853). Diese erschienen später vereinigt (3. Aufl., Stuttg. 1876). Außerdem veröffentlichte S. «Stimmen vom Ganges» (2. Aufl., Stuttg. 1877),
eine Sammlung ind. Sagen; mit Geibel den «Romancero der Spanier und Portugiesen» (ebd. 1860),
allein «Orient und Occident» (3 Bde., ebd. 1890),
Übersetzungen epischer Gedichte von Dschami, Almeida-Garrett und Kalidasa. Ein Werk von eigentümlicher Bedeutung für die Litteratur- und Kunstgeschichte ist «Poesie und Kunst der Araber in Spanien und Sicilien» (2. Aufl., 2 Bde., Stuttg. 1877). Es folgten: die Autobiographie «Ein halbes Jahrhundert. Erinnerungen und Aufzeichnungen» (3 Bde., Stuttg. 1887; 3. Aufl. 1894),
«Geschichte der Normannen in Sicilien» (2 Bde., ebd. 1889),
«Joseph Mazzini und die ital. Einheit» (ebd. 1891),
«Mosaik. Vermischte Schriften» (ebd. 1891) und «Anthologie abendländ. und morgenländ. Dichtungen in deutschen Nachbildungen» (2 Bde., ebd. 1893). In seinen «Gedichten» (6. Aufl., ebd. 1888) bekundet sich S. als ein Lyriker von Formengewandtheit und Gedankenreichtum. Der Beifall, den diese ¶