Sch
,
sch
, deutsche Bezeichnung desjenigen dentalen Reibelauts, welcher entsteht, wenn man die bei der
Aussprache
des s in
Anwendung kommende Artikulation etwas weiter nach rückwärts an der
Zunge verlegt und das so entstehende
Geräusch zugleich
durch die
Lippen etwas modifiziert. Übrigens zerfällt das sch
in die nämlichen Unterarten wie das s
(s. d., S. 109) und wird wie letzteres in
Mittel- und Süddeutschland
nur dorsal, in Norddeutschland auch alveolar ausgesprochen.
Es zerfällt ferner auch in ein tonloses oder hartes und in ein tönendes oder weiches sch;
letzteres wird jedoch in
Deutschland
[* 2] nur in
Fremdwörtern, wie
Kourage, Blamage, und auch hier meist nur in der norddeutschen
Aussprache, gehört.
Die Entstehung der Zeichengruppe sch
erklärt sich daraus, daß dieselbe in alter Zeit einen
Doppellaut repräsentierte, s-ch
oder s-k, wie er noch jetzt im westfälischen
s-chön, im englischen
s-chool (spr. skul) vernommen wird. Der
Laut unsers
sch
gewann dann allgemeinere Verbreitung und wird jetzt selbst in solchen Wörtern gesprochen, wo die
Schrift noch das s festhält,
z. B.
Stein, spielen, sprich Schtein
, schpielen; nur mundartlich wird hier das s noch festgehalten, z. B.
in
Hannover.
[* 3] Im
Französischen wird das tonlose sch
durch ch, das tönende durch j, g (vor
i, e), im
Englischen
wird das tonlose sch
in der
Regel durch sh, im
Italienischen durch
sc (vor
i, e), im
Polnischen das tonlose sch durch sz, das
tönende durch z ausgedrückt; das tönende sch liegt auch in dem englischen und italienischen
Doppellaut dsch (englisch j,
g vor
e, i; italienisch g oder gg vor
e, i) vor. Auch die slawischen
Sprachen haben beide
Laute und besondere
Bezeichnungen dafür.