Scammonium
(v. griech. skamma, das Gegrabene, Diagrydium), Gummiharz, der eingetrocknete Milchsaft von Convolvulus Scammonia L., welcher in der Gegend von Smyrna und Aleppo aus der durch Graben bloßgelegten Wurzel [* 2] mittels Einschnitte gewonnen und in Muschelschalen aufgefangen wird. Das S. ist bräunlichgelb bis dunkelbraun oder fast schwarzgrün, mehr oder weniger durchscheinend, häufig etwas blasig (schlechte Qualität), auf der Oberfläche meist gräulich bestäubt. Es gibt ein hellgraues, kratzend schmeckendes Pulver und riecht dem rohen Jalappenharz ähnlich.
Mit wenig
Wasser bildet es eine
Emulsion oder doch eine klebrige, fadenziehende
Masse. Es besteht wesentlich aus
Jalappin und
enthält außerdem etwa 10 Proz.
Gummi, flüchtige Fettsäuren etc. S. ist ein sehr altes
Arzneimittel, das aber schon zur
Zeit des
Dioskorides ebenso vielfach verfälscht wurde wie noch jetzt. Im
Handel kommen
Sorten vor, welche
statt 80-90 Proz. nur 25 Proz.
Harz an
Äther abgeben. Man hat deshalb seit 1856 angefangen, getrocknete
Wurzeln nach
Europa
[* 3] zu bringen und aus diesen reines
Harz (wie
Resina
Jalapae) darzustellen. Dies Patentscammonium
(Resina Scammonii) löst sich
vollständig in
Äther, läßt sich nicht in
Emulsion bringen und riecht weniger unangenehm als das
Gummiharz.
Man benutzt S. als drastisches Abführmittel.