forlaufend
356
Sayn zu behaupten. Der Hachenburgcr Teil ge- langte durch die Erbtochter Ernestine an die Grasen von Manderscheid, dann durch ihre Tochter an die Burggrafen von Kirchberg und 1799 an Nassau- Weilburg; der Altenkirckencr Teil kam durch Ver- mäblung von Ernsts Tochter Johanne an den Her- zog Johann Georg von Sachsen-Weimar-Eisenach und nach dem Erlöschen seines Stammes 1741 an Brandenburg-Ansbach, 1791 an Preußen [* 3] und 1802 an Nassau-Usingen. Das Haus S. u. W. kam nicht wieder in den Besitz der Grasschaft Sayn; doch mußte Baden, [* 4] an welches Nassau-Usingen die Herrschaft Lahr [* 5] abtrat, an die Nachkommen des obengenannten Ludwig Albert Grafen von S. u. W. 300000 Fl. zahlen und Nassau-Usingen sie durch eine mit 300000 Fl. ablösbare Rente von 12000 Fl. ent- schädigen.
Sie erloschen mit dem Grafen Gustav, gest. c. Sayn-Wittgenstein-H oh enstein, gestiftet unter dem Namen Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein vom Grafen Ludwig dem Jüngern, nahm den Bei- namen Hohenstcin 1649 an infolge der Velebnung von seiten Brandenburgs mit den zur Grafschaft vohenstein (s. Hohnstcin) gehörigen Herrschaften Lohra und Klcttenberg, die aber 1699 wieder an Brandenburg [* 6] verkauft wurden. Sie hatte eben- falls eine Kuriatstimme auf der Wetterauischen Gra- senbank, wurde 1801 in den Reichsfürstenstand er- hoben und erhielt 1824 wegen der Grafschaft Witt- genstein eine Virilstimme in dem ersten Stande der westfä'l. Provinzialstände und verlauste 1829 ge- wisse stand es herrliche Finanzgerechtsame gegen eine Jahresrente von 5400 Tblrn. Haupt dieser Linie ist der Fürst Ludwig, geb. erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses. -
Vgl. ^.nti^ui- tat68 8N)'N6N868 a llok. ?1iil. äk Reissondei-ss anno 1644 co1l6cw6 (Aachen [* 7] 1830);
Dahlhosf, Geschichte der Grafschaft Sayn (Dillenburg 1874).
Sayula, Stadt im merik. Staat Ialisco, im S. von Guadalajara, hat (1892) 12000 E.; Anbau von Agave, Zuckerrohr und lebhaften Handel. Sazawa (spr. has), deutsch Sasau, ein rechts- seitiger Nebenfluh der Moldau in Böhmen, [* 8] sammelt scin Wasser aus Sümpfen und einem Teiche bei Velles lbei Pribislau im östl. Böhmen), stießt eine Strecke (bei Saar) durch mähr. Gebiet und ergießt sich nach einem nordwestl. Laufe von 178 Kni bei Dawle rechts in die Moldau. Sie nimmt bei Zruc links die Zcliwka und bei Sternberg die Blanitz auf.
Die S. ist von Swetla an bis zu ihrer Mündung (401,6 km) mit Flöhen befahrbar. 31), chem. Zeichen für Antimon (8tidinm). Sbaglio (ital., spr. ßbaljo), Irrtum, Versehen, besonders in Rechnungen ^ Sbakh, Salzsümpfe, s. Schott. Sbiglia (ital., spr. hbilja), Sbiglie, Sbilie, eigentlich Vurial Sebrli oder Rial SebNi, Benennungen des tunes. Piasters (s. d.). Sbirren, inItalien, namentlich im Kirchenstaate, früher die militärisch organisierten Justiz- oder Polizeidiener.
Ihr Anführer hieß Barigello. f. Br., in der Geographie Abkürzung für süd- liche Breite. [* 9] 3. v., osfizielle Abkürzung für Südcarolina (s. d.); auch für Seniorenkonvent, s. Konvent und Korps. «. o., auch 3. v., Abkürzung für 86naw8 con- 3n1wm (s. d.), auch für 3uo conto (ital., auf seine Rechnung). 30, chem. Zeichen für Scandium (s. d.). »o., Abkürzung für 8ei1ic6t (lat., «nämlich», «zu ergänzen») oder für 8cu1p8it (lat., «hat gestochen»; s. Kupferstechkunst, Bd. 10, S. 820a). Sc..., Artikel, die man hier vermißt, sind unter 3oa.blb3 (lat.),
s.Krätze. ^Sk... zu suchen. 3oa.dinn8 (mittellat.),
der Schösse. 3o2.dio"a. ^., Sternkopf oder Knopfblume, Pflanzengattung aus derFamilie derDipsacecn (s.d.) mit gegen 100 in den gemäßigten Gegenden der Alten Welt weit verbreiteten Arten, besonders reich- lich in den Mediterranländern und im Orient, ein- jährige oder ausdauernde krautartige Gewächse mit verschiedenartig gestalteten Blättern und meist lang- gesticltcn Blütenköpfchen. Die einzelnen Blütchen sind von krugförmig verwachsenen Hüllblättchen um- geben, die Vlumenkronen lebhast gefärbt.
Von deut- schen Arten sind zu erwähnen: der Teufelsabbiß oder das Sankt [* 10] Peterskraut, 8. 8iicci83. 1^. (3ucci8a pi-Ät6ii8i8 Moenc/^), mit einem wie abge- bissen aussehenden Wurzelstock;
er bildet im Spät- sommer mit seinen kugeligen, lebhaft azurblauen Blütenköpschen eine Zierde der Wiegen;
ferner dic gewöhnliche Ackerscabiose, 8. (XnÄiitia) ar- V6U818 2^., mit lebhaft hellblau oder rötlich gefärbten Blüten, sowie die auf sandigen Hügeln, besonders im südl. Deutschland, [* 11] häusige wohlriechende Ska- biose, 8.8UHV60I6N8 ^)6F/., mit meist himmelblauen kugeligen Köpfchen.
Als Gartenzierpflanze wird die in Südeuropa einheimische Witwenblume, 8. lUropurpui-kg. Des/., mit dunkel sammetroten, an- sehnlichen Vlütenköpfchen vielfach kultiviert. Durch Aussaat sind von ihr nicht nur zahlreiche Farben- varietäten, sondern auch Rassen von dichtbuschigem (var. ma^or compacta) und von zwergigem Wuchs (var. nank) erzogen worden. Schr beliebt sind die Varietäten mit größern Blüten, von denen die in der Mitte des Köpfchens nahezu ebenso kräftig ent- wickelt sind wie die der Peripherie.
Scafäti, Stadt in der ital. Provinz und im
Kreis
[* 12] Salerno, am Sarno, an der Bahnlinie Neapel-Eboli, zählt (1881) 8152, als
Gemeinde 11068 E., hat Baumwollkultur, Tabakbau, Woll- und
Baumwollindustrie; am Himmelfahrtstage ein Volksfest der
Madonna del Vagno. Scala
(ital.),
Treppe,
[* 13]
Stiege, Leiter, besonders
Tonleiter (s.
Ton und
Tonart). berühmtes Ghibellinengeschlecht,
das Verona
[* 14] nach dem
Sturze des
Ezzelino III. (s. d.) da
Romano 1260-1387 beherrschte. Hervorzuheben sind: Mastino I. della S.,
derVegründer der Macht seines Hauses. Er
war in Verona 1260 zum
Podesta, 1262 zum ^apit^no äki popolo
emporgestiegen und machte die Stadt zu einer Zuflucht der in der ganzen übrigen
Lombardei niedergeworfenen Ghibcllinen.
Konradin begleitete er auf seinem Zuge gegen Karl I. von Änjou. Er wurde 1279 ermordet. Cangrande I. della S., geb. 1291, gest. 1329, der größte des Geschlechts, trat 1312 an die Spitze der Veronesen. Er bekämpfte siegreich die Guelfen- republik Padua, [* 15] auf deren Kosten er Veronas Ge- biet erweiterte, und wurde von Heinrich VII. zum Reichsvikar erhoben. 1318 ernannte ihn der Bund der Ghibellinen in der Lombardei zu seinem Gene- ralkapitün. Sein Hof [* 16] war der Sammelplatz der Dichter und Gelehrten seiner Zeit; auch Dante, von Florenz [* 17] vertrieben, lebte dort. -
Vgl. Spangenberg, Cangrande I. della S. (Heft 11 der «Histor. Unter- suchungen», hg. von Iastrow, Berl. 1892). ¶