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fetten bilden. Die Blüten sind zwar klein, aber leb- haft gefärbt, weiß oder gelb, seltener rötlich. Die Steinbreche steigen bis zur Schneegrenze hinauf und ! durchlaufen hier alle Entwicklungsphafen oft binnen den wenigen Wochen des Hochsommers, in welchen die Schneelinie um etwas zurücktritt. Nur einige wenige Arten steigen in die Thäler hinab. Die in Deutschland gewöhnlichste ist 8. ^lanulata. _^., der Körnersteinbrech (f. Tafel: Saxifraginen, [* 1] Fig. 1), mit langgestielten, nierenförmigen, gekerbten Stockblättern und einem mit körnerartigen Knöll- cken besetzten Wurzelstocke.
Wurzel, Kraut und Blumen wurden früher gegen Steinbeschwerocn ge- brauckt (daber der Name). In den Gärten kultiviert man eine Varietät dieser Art, mit einer lockern Rispe dicht gestellter Weiher Blumen auf einem etwa 20 ciu hohen Stengel. Allgemein beliebte Zier- pflanzen des freien Landes sind 8. ci'^itoliH 1^. (^16^863. cr^LsifoUa ^san.) aus Sibirien, mit febr breiten, lederartigen, verkehrt-eiförmigen Blättern auf fleischigem, rötlichem Schafte, eine dichte Scheide- dolde dunkel- rosenroter Blu- men tragend, und 3. (^I6- ^3,863,) coräi- ebendaher, mit herzförmig- ovalen, fehr slark genervten und grob ge- zähnten Blät- tern und hell- wsenroten Blu- men.
In den Gürten häufig kultiviert wird auch8.umdl08a. 2^., der Schol- lensteinbrech, gewöhnlich ^ / !j ^^^^«MW^^^ vahblümchcn genannt, mit verkehrt eirund- keilförmigen, knorpelrandi- gen, in Rofet- ten zufammen- gedrängten Blättern und auf 10-15 cra hohenSchäften, mit einer dich- ten Rispe weißer Blüten mit zarter rötlicher oder gelber Zeichnung. Vom Wurzelstock gehen Rosetten tragende Ausläufer aus. Man braucht dicfe zierliche Pflanze oft zu Einfassungen. Auf künstlich aufge- bauten Steingruppen kultiviert man mit gutem Er- folg zahlreiche Arten der höhern Alpenregion, wie 8. ca68pit08Ä ^., 8. K)'pnoiä68 ^/., 8. mn8coiä68 Is^//, 8. ci'U8tatH I^eFt., 8. Lui'861'iHna ^. (f. Tafel: Alpenpflanzen, [* 1] Fig. 8) u. a. Erwähnung verdienen noch zwei in Cbina und Japan einheimische und in Gewächshäusern und Wohnräumen oft unterhaltene Arten: 3. 8ai-N6n- to3a /., der rankige Steinbrech oder Iuden- Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. XIV. bart (s. beistehende Abbildung), eine rauh behaarte Pflanze mit gestielten, rundlichen, doppelt gezähnten, unten rötlichen, oben grünen, weiß geäderten Blät- tern, zwifchen denen sich auf 20-30 cin hohen Sten- geln eine pyramidale Rispe weißer, im Grunde gelb gefleckter Blüten erhebt; diese Pflanze bildet lang herabhängende, fadenförmige Ausläufer, an welchen sich kleine Blattrosettcn entwickeln. Sie eignet sich sebr gut zur Besetzung von Ampeln. 8. I^oi-tunei' /^c»o^. steht dicscr Art nahe, hat aber mehr nicren- förmige, fiebcnlappigc gezähnte und einfarbig grüne Blätter und größere rcin weiße Blüten.
Sehr fchön ist v^r. ti-icolor, deren Blätter unterseits rosenrot sind, während oberscits auf dunkelm Grunde rote Flecken und Ränder nach dem Maße der Entwick- lung dcr Blätter rosa, fleischfarbig und zuletzt weih- lich werden. Alle Stcinbreche sind leicht durch Seiten- fprossen und Samen zu vermehren. Saxifragaceen (^xili-aFgceae), Pflanzenfa- milie aus der Ordnung der Sarifraginen (s. d.) mit gegen 500 Arten in den gemäßigten und kalten Zonen fast der ganzen Erde, in den Tropen nur wenige, Pflanzen von sehr verschiedenem Habitus, meistens aber krautartige Gewächse.
Die Blüten sind zwitterig, bestehen aus einem fünfteiligen Kelch, der mit dem Fruchtknoten verwachfen ist, fünf Kro- nenblättern, fünf oder zehn Staubgefäßen, zwei- oder mehrteiligem Fruchtknoten mit zwei oder meh- rcrn Griffeln: die Frucht ist meist Kapsel oder Beere. Saxifragm, s. Explosivstoffe (Bd. 6, S. 475 a). Saxifragmen, Ordnung aus der Gruppe der Tikotyledonen, Abteilung der Choripetalen, charak- terisiert durch regelmäßige meist zwittcrige Blüten, in denen die Zahl in den einzelnen Vlattkreifen ver- schieden ist.
Die Staubgefäße sind am häusigsten zu zehn in zwei Kreisen geordnet, die Anfügung der- selben ist eine sehr abweichende. Die gewöhnlich zu zwei, selten zu mehrern vorhandenen Fruchtblätter sind entweder miteinander verwachsen oder frei. Die Ordnung der S. umfaßt vier Familien von fehr verfchiedcnem Habitus: Crassulaceen (s. d.), Saxifragaceen (s. d.), Hamamelidaceen (s. d.), Pla- tanaceen (s. d.). (Hierzu Tafel: Saxifraginen; zur Erklärung vgl. 8gxifi-a^, Johannisbeere, ?1iii3.- ä6ipQU8, 8emp6i'vivurn, Platane, I^iciuiclg.indai'.) Saxnöt, bei den alten Sachsen Name des Kriegs- gottes Tyr (s. d.). Saxo, mit dem Beinamen Grammatlcus, d. i. der Gelehrte, dän. Geschichtschreiber, gest. um 1208, war Schreiber des Bischofs Abfalon, der 1178 Erzbischof von Lund wurde und S. veranlaßte, die Geschichte seines Vaterlandes zu schreiben, die er bis 1185 fortführte. Er fchrieb in vorzüglichem Latein eine von der Urzeit angehende «Hi3t0i'ia Oanica» in 16 Büchern.
In den letzten sieben Bü- cbern, die er vermutlich zuerst geschrieben hat, ist er als Quelle zu gebrauchen, besonders für die Zeit siegreicher Kriegsthaten, in welcher Absalon eine glänzende Rolle spielte; die neun Bücher alter Ge- schichte bat er ohne Kritik nach den alten dän. Sagen erzählt, doch ist er gleichwohl durch die Überlieferung dieser Sagen von großer Wichtigkeit. Die Hauptaus- gabe der «H^toi-ia vanick» ist die von P. E. Müller lvollendet von Velschow, 3 Bde., Kopenh. 1839 - 58); die neueste Ausgabe ist von A. Holder (Strahb. 1886). Ein Fragment einer alten Handschrift ent- halten die Abhandlungen der Danske Videnskabernes Selskab von 1879. - Tahlmanns Forschungen, Bd. 1 lAltona 1822), und G. Waitz, Quellen des S. 23