Sax
(Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg, Gem. Sennwald). 484 m. Gemeindeabteilung und Pfarrdorf im Rheinthal, am O.-Fuss des Saxerberges und an der Strasse Rorschach-Sargans; 5 km sw. der Station Salez-Sennwald der Linie Rorschach-Sargans-Chur. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Salez-Gams. Zusammen 143 Häuser, 717 zur Mehrzahl reform. Ew.;
Dorf: 106 Häuser, 547 Ew. Acker-, Obst-, Gemüse-, Wiesen- und Maisbau, Viehzucht;
Alpwirtschaft. 1139: Sacco;
1200: Saxis;
1210: Saches;
1235: Sax.
Von der
deutschen Aussprache sachs des lateinischen Wortes saxum
(Fels) herzuleiten
Schloss aus 1551, ehemals Sitz der zürcherischen
Vögte.
Das freiherrliche Geschlecht derer von Sax
besass im 11. Jahrhundert die Burgen
Hohensax,
Frischenberg
und die
Wildenburg, sowie die Ortschaften Sax
,
Salez,
Frümsen,
Haag,
Gams,
Wildhaus und - später -
Sennwald. Heinrich von Sax
,
Bruder des Abtes
Ulrich von St. Gallen,
erbaute zur Zeit seiner Fehde mit den
Herren von Montfort 1206 die Burg Forsteck, die in der Folge
abwechselnd mit der Burg Sax
den zürcherischen Landvögten als Sitz diente. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts
verkauften die Freiherren von Sax
die
Wildenburg und
Wildhaus an die
Grafen von
Toggenburg. Im 15. Jahrhundert spalteten sie
sich in zwei Zweige, deren männlichem Forsteck,
Salez und
Sennwald verblieben, während der weibliche
Gams und
Hohensax erhielt.
Später ging dann Sax
wieder an die männliche Linie des Geschlechtes über. Die Glaubensspaltung erzeugte zwischen den beiden
Linien derartige Streitigkeiten, dass der katholisch gebliebene Freiherr
Ulrich Georg 1596 seinen reformierten Onkel Philipp
von
Hohensax ermordete. Der Sohn des Freiherrn
Ulrich Georg verkaufte 1615 die
Herrschaft an Zürich,
das sie zu
seiner «Landvogtei und Freiherrschaft
Hohensax und Forsteck» umwandelte und zugleich die bis anhin katholisch gebliebenen
Bewohner zum Uebertritt zur Reformation zwang.
Diese Landvogtei verblieb der Stadt
Zürich bis 1798. Sie umfasste den n. Abschnitt des heutigen Bezirkes
Werdenberg und grenzte
im N. an den Bezirk
Rheinthal, im O. an den
Rhein und im W. an die Kette
Gulmen-Hohenkasten. Die Bewohner
der
Herrschaft Sax
suchten sich im Verein mit den Leuten des
Rheinthales 1798, 1799 und 1802 unabhängig zu machen, wurden
aber zuerst dem Kanton
Linth und dann 1803 dem Kanton St. Gallen
angegliedert, der an Zürich
eine Entschädigung von 24000
Gulden
ausrichtete.