Saumur
(spr. ssomühr), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Maine-et-Loire, am linken Ufer der Loire, welche hier den Thouet aufnimmt, an der Eisenbahn von Orléans nach Nantes und der Flügelbahn Montreuil-S., hat an bemerkenswerten Bauwerken: das über der Stadt gelegene feste Schloß (gegenwärtig Arsenal und Pulvermagazin), die Kirchen St.-Pierre, Notre Dame de Nantilly und Notre Dame des Ardilliers, das alte Stadthaus mit neuem Anbau, das Theater, die große Kavalleriekaserne (1768), die 248 m lange Steinbrücke von S. nach der mitten in der Loire gelegenen Insel und deren 204 m lange Fortsetzung zur Vorstadt Croix-Verte. S. zählt (1886) 12,432 Einw., welche Weinbau, Fabrikation von Rosenkränzen, Perlen- und Emailarbeiten, Leinwand und Likör sowie lebhaften Produktenhandel treiben. Es hat ein Handelsgericht, ein Collège, eine öffentliche Bibliothek von 12,000 Bänden, eine Equitations- und Tierarzneischule, ein Gestüt, eine Weinbauschule, ein naturhistorisches, archäologisches und plastisches Museum. In der Nähe der Stadt finden sich römische und keltische Altertümer (darunter der größte Dolmen Frankreichs). Hier 9. Juli 1793 Sieg der Royalisten über die Republikaner. Vgl. d'Espinay, S. et ses environs (archäologisch, Angers 1875).