die Studie »Alessandro Manzoni« (2. Aufl., Prag 1872) und die »Geschichte der italienischen Litteratur« (Leipz.
1883).
3) Wilhelm, Orgelbauer, geb. zu Friedland (Mecklenburg),
[* 15] erlernte nach absolviertem Gymnasialkursus
bei seinem Vater den praktischen Orgelbau, bildete sich sodann weiter aus auf Reisen nach England, der Schweiz
[* 16] und Frankreich
(hier arbeitete er längere Zeit in den Etablissements des berühmtesten französischen Orgelbauers Cavaillé-Coll zu Paris)
[* 17] sowie durch den Besuch der angesehensten deutschen Orgelbauanstalten (namentlich Walckers in Ludwigsburg)
[* 18] und etablierte sich 1857 in Frankfurt
[* 19] a. O. Er hat seitdem gegen 400 größere und kleinere Orgelwerke für
das In- und Ausland (1876 allein 28 Werke mit 1, 2 und 3 Manualen) hergestellt, die von den Kennern zu den bedeutendsten Kunstleistungen
der Gegenwart gerechnet werden.
Seit 1882 trat er mit Anschauungen über den Festungskrieg hervor, welche großes Aufsehen nicht nur in Deutschland erregt haben.
Namentlich befürwortete er auch die Verwendung der Geschützpanzer außerhalb der Forts in selbständigen Gruppen. Er schrieb:
»Grundriß der Waffenlehre« (2. Aufl., Münch. 1876, nebst Supplement: »Neue Kriegswaffen«, 1878);
Ȇber
die Manöverschule der Feldbatterie« (das. 1875);
August, Germanist, geb. in Wiener-Neustadt, studierte in Wien und Berlin,
[* 25] wurde 1879 supplierender Professor
der deutschen Sprache
[* 26] und Litteratur an der Universität Lemberg,
[* 27] 1883 außerord. Professor in Graz,
[* 28] 1886 an der
deutschen Universität in Prag, 1891 daselbst zum ord. Professor ernannt. S. hat sich besonders als Grillparzerforscher rühmlichst
bekannt gemacht. Er schrieb: «J. W. von Brawe, der Schüler Lessings» (Straßb. 1878),
«Über den fünffüßigen Jambus
von Lessings Nathan» (Wien 1878),
«Studien zur Goethephilologie» (mit J. Minor, ebd. 1880),
«Frauenbilder aus d er Blütezeit
der deutschen Litteratur» (Lpz. 1885),
«FriedrichHölderlin» (ebd. 1894) und gab die Werke von Ferdinand
Raimund (2. Aufl., 3 Bde., Wien 1891, mit K. Glossy), E. von Kleist (3 Bde., Berl. 1880‒82),
der Stürmer und Dränger (3 Bde., Stuttg.
1883),
des Göttinger Dichterbundes (3 Bde., ebd. 1887‒95), von Grillparzer
(5. Aufl., 20 Bde., ebd. 1892‒93),
Uz (ebd. 1890) heraus, ferner Wiener Neudrucke (Bd. 1‒11, Wien 1883 fg.), «Beiträge zur Geschichte der deutschen Litteratur
in Österreich»
[* 29] (mit Minor und Werner, Bd. 2‒4, ebd.
1883‒84),
«Deutsche
[* 30] Litteraturdenkmale des 18. und 19. Jahrh.»
(begründet von Seuffert, Leipzig),
«Bibliothek deutscher Schriftsteller aus Böhmen»
[* 31] (mit Jodl, Klaar, Knoll, Bd. 1, 2, 4, 5, Prag). Seit 1894 leitet er
die Zeitschrift «Euphorion» (Wien).