Satin
ist sog. weißer seidener Atlas (s. d.). Im weitern Sinne begreift man darunter alle seidenen, wollenen, baumwollenen und leinenen Gewebe, welche nach Atlasart mit glänzender Oberfläche hergestellt sind, also in der Weise, daß die Kettenfäden nur an einzelnen zerstreuten Stellen durch die Schußfäden gebunden sind, daher der größte Teil der Kette oben flott liegt und einen Spiegel bildet. Gewöhnlich wird zur Kette feineres Garn genommen als zum Einschuß, und der Glanz durch eine passende Appretur oder Kalandern noch erhöht.
Die seidenen derartigen Stoffe führen, je nachdem sie leichter oder schwerer sind, und nach andern kleinern Verschiedenheiten,
oder auch ganz ohne Unterschied allerlei Namen wie Satin
de Chine, russe, turc etc. Die Baumwollsatins
(engl. Sateens) sind meist solche Stoffe, die man in Deutschland englisches
Leder zu nennen pflegt. Wollsatins
oder Wollatlasse (Satins de laine) sind wollene, härtere oder weichere Glanzstoffe
zu Röcken, Möbelüberzügen u. dgl.; es bilden
die glatten, einfarbigen Gewebe dieser Art die sog.
Lastings. - Satinets
sind gewöhnlich halbseidene, bunt gestreifte Zeuge
aus Baumwollgrund mit seidenen Streifen, auch Zeuge aus Glanzwolle, die dann
Lastings zweiter Sorte abgeben, wie denn auch
vom baumwollenen englischen
Leder sowohl der Name Satin
als Satinet gebraucht wird. - Verzollung: Seidener S. gem. Tarif
Nr. 30 e;
wollener Nr. 41 d 5;
baumwollener Nr. 2 d l, 2 oder 3.