Sássari
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ital. Provinz, umfaßt die nördliche Hälfte der Insel Sardinien [* 2] (s. d.) und hat 10,727, nach Strelbitsky 10,159 qkm (184,5 QM.) Areal mit (1881) 261,367 Einw. Die Landschaft ist durch das Limbaragebirge (mit Gipfeln bis zu 1320 m) gebirgig und wird von den Flüssen Coghinas, Rio [* 3] di Porto Torres, Temo und Tirso bewässert. Administrativ zerfällt sie in fünf Kreise: [* 4] Alghero, Nuoro, Ozieri, S. und Tempio Pausania. Die gleichnamige Hauptstadt liegt am Abhang eines Bergs in einer fruchtbaren, gut bewässerten Gegend, an der Eisenbahn Cagliari-S.-Porto Torres, hat viele Kirchen (darunter die Kathedrale mit moderner Fassade), ein malerisches, durch hohe Mauern und viereckige Türme befestigtes Schloß mit Glockenturm, mehrere Paläste, eine 1634 gestiftete und 1766 neu eröffnete Universität (mit Fakultäten für Jurisprudenz und Medizin, 70 Lehrern und nur 90 Hörern), ein erzbischöfliches Seminar, Lyceum, Gymnasium, eine technische Schule, ein Nationalkonvikt, ein neues Theater, [* 5] einen großen Marmorbrunnen, schöne Promenaden, Handel mit Öl, Getreide, [* 6] Käse und Fellen und (1881) 31,596 Einw. S. ist Sitz eines Erzbischofs, des Präfekten, eines Tribunals, Handelsgerichts, einer Handelskammer sowie eines deutschen Konsulats. Als Hafen von S. gilt das am Endpunkt der Eisenbahn 20 km nordwestlich am Golf von Asinara gelegene Porto Torres, mit schöner Kirche, Ruinen aus der Römerzeit (das alte Turris Libysonis), Station der italienischen Dampferlinien zwischen Livorno, [* 7] Genua [* 8] und Bastia, einem nicht leicht zugänglichen Hafen (1886: 623 Schiffe [* 9] mit 94,092 Ton. eingelaufen), Hauptzollamt und (1881) 2034 Einw.