Sarti,
Giuseppe, Komponist, geb. 28. Dez. 1729 zu Faenza, erhielt seine Ausbildung in Bologna, debütierte 1752 in seiner Vaterstadt erfolgreich mit der Oper »Pompeo in Armenia« und wurde bald darauf als Kapellmeister nach Kopenhagen berufen, kehrte jedoch, da seine Opern dort nur geringen Anklang fanden, nach neun Jahren wieder in sein Vaterland zurück. Hier wirkte er von 1770 an als Direktor des Konservatoriums dell' Ospedaletto zu Venedig, welche Stellung er 1779 mit der eines Domkapellmeisters in Mailand vertauschte. 1784 folgte er einem Ruf nach Petersburg, wo er von der Kaiserin Katharina II. in jeder Weise ausgezeichnet wurde. Er starb auf einer Erholungsreise in seine Heimat 28. Juli 1802 in Berlin. S., dessen Andenken gegenwärtig nur noch durch Mozart erhalten ist, der im zweiten Finale des »Don Juan« eine Melodie seines Nebenbuhlers (aus dessen Oper »Fra due litiganti il terzo gode«) verwendete, gehört zu den liebenswürdigsten und achtungswertesten Komponisten der neapolitanischen Schule. In seinen Arbeiten sowohl für die Kirche als für die Bühne, unter welch letztern die Opern: »Le gelosie villane«, »Giulio Sabino« und »Le nozze di Dorina« hervorragen, vereinigte er die Melodik und dramatische Lebendigkeit des Italieners mit der strengsten kontrapunktischen Bildung. Die letztere bewährte er auch als Lehrer, wie unter andern sein Schüler Cherubini bewiesen hat. Endlich dankt ihm noch die Musikwissenschaft die Erfindung eines akustischen Apparats zur Zählung der Schwingungen tönender Körper; dieselbe hatte seine Aufnahme in die Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg zur Folge.